Bundesliga

Olaf Thon: Bayern-Verfolger? Eher Frankfurt als Leipzig

kicker-Kolumne des Weltmeisters von 1990

Thon: Bayern-Verfolger? Eher Frankfurt als Leipzig

Weltmeister von 1990: Olaf Thon.

Weltmeister von 1990: Olaf Thon. IMAGO/Oliver Ruhnke

"Die Bayern haben ihre Aufgabe auf Schalke abgeklärt gelöst. Zwar ist das Ergebnis nicht so deutlich ausgefallen, wie viele im Vorfeld vielleicht vermutet haben, aus meiner Sicht ist das aber kein Hinweis darauf, dass die elf WM-Teilnehmer in der Startelf aus Angst, sich kurz vor dem Turnier noch zu verletzen, vorsichtiger zu Werke gegangen sind", sagt Olaf Thon mit Blick auf das 2:0 des Rekordmeisters zum Bundesliga-Jahresabschluss am Samstag in Gelsenkirchen.

Der Weltmeister von 1990 schreibt in seiner kicker-Kolumne (Montagausgabe): "Ich kenne es aus eigener Erfahrung, dass man sich als Nationalspieler natürlich Gedanken über so etwas macht, aber sobald der Schiedsrichter anpfeift, nimmt man die Zweikämpfe ganz normal an." Jamal Musiala und Co. sei in Gelsenkirchen sicherlich auch zugutegekommen, "dass sie in ihren Bewegungen und Abläufen dieses unglaublich hohe Tempo erreichen. Das macht es den Gegnern schwer, sie überhaupt zu erwischen."

Nach ihren anfänglichen Problemen haben sich die Bayern gefangen. "Sie gehen als verdienter Tabellenführer in die lange Bundesliga-Pause", sagt Thon und stellt eine eindeutige Prognose in den Raum: "Ich gehe davon aus, dass ihnen auch im neuen Jahr niemand mehr gefährlich werden kann und sie am Ende mit mindestens zehn Punkten Vorsprung deutscher Meister werden." Mit Blick auf den Verfolgerkreis nennt der Ex-Profi nicht etwa RB Leipzig.

Bei ihnen gefällt mir die Zusammenstellung des Kaders besser.

Olaf Thon über Eintracht Frankfurt

"Auf dem Papier sieht es natürlich so aus, als könnte RB der vielversprechendste Verfolger sein. Und sicher bin ich gespannt darauf, wie der Auftakt im neuen Jahr ausgeht, wenn Leipzig gleich zum Start nach der langen Pause die Bayern empfängt". RB habe sich fraglos "gefunden, der Trainerwechsel hat Schwung gebracht".

Aber: Eintracht Frankfurt steht bei Thon "auf Strecke" noch etwas höher im Kurs. "Bei ihnen gefällt mir die Zusammenstellung des Kaders besser, außerdem scheint mir die Mannschaft geschlossener zu sein. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass für die Eintracht mehr drin sein kann als für Leipzig."

Toni Lieto