2. Bundesliga

Hamburger SV: Rückhalt trotz Fehlern für Daniel Thioune

HSV-Bosse glauben an den Coach - Fortschritte Einzelner reichen nicht

Thioune - Rückhalt trotz Fehlern

Wartet mit seiner Mannschaft seit fünf Spielen auf einen Sieg: HSV-Coach Daniel Thioune.

Wartet mit seiner Mannschaft seit fünf Spielen auf einen Sieg: HSV-Coach Daniel Thioune. imago images

Wenn das große Ganze in die falsche Richtung läuft, sind es die Kleinigkeiten, aus denen Zuversicht gespeist werden muss. Daniel Thioune hat nach fünf sieglosen Partien und drei Pleiten in Folge gegen Hannover registriert, "dass wir uns wieder ein wenig angenähert haben." Er attestiert seinem Kader "Leben". Und registriert Lebenszeichen Einzelner.

Klaus Gjasula benennt der Coach ganz konkret als einen Gewinner der 0:1-Niederlage gegen Hannover. "Ich denke, Klaus ist zumindest für sich persönlich mit einem besseren Gefühl aus der Partie rausgegangen." Der Ex-Paderborner hat nach seinem Fehlstart beim HSV erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder in der Startelf gestanden und einen soliden Auftritt abgeliefert.

Thioune über Dudziak: "Das erhoffe ich mir wieder"

Für Thioune keine Überraschung: "Er hat sich schon im Training dahin entwickelt. Klaus ist jetzt da. Das darf er gern halten." Vor Gjasula hat im offensiven Mittelfeld auch Jeremy Dudziak einen Formanstieg angedeutet, nachdem der Trainer ihn in der Woche zuvor auch öffentlich in die Pflicht genommen hat. "Er hat das Spiel an sich gerissen, diese Reaktion wünsche ich mir natürlich von den Spielern. Und erhoffe sie mir am kommenden Wochenende wieder."

Thioune weiß, dass in Darmstadt Formanstiege Einzelner nicht reichen, er muss den gesamten Kader wieder in die Spur bringen. Und im Vorfeld jene Profis finden, die die Wahrscheinlichkeit darauf erhöhen. Gegen Hannover hatte er mit der Nominierung von Sonny Kittel anstelle von Manuel Wintzheimer danebengelegen. Dass ihm dies nicht zum ersten Mal passiert ist, sondern in der jüngsten Vergangenheit häufiger der Fall war, wird intern nicht totgeschwiegen.

Boldts Gang auf den Trainingsplatz war mehr als Symbolik

Es hat aber bei den Verantwortungsträgern nicht den Glauben erschüttert an einen Trainer, von dem sie überzeugt sind, dass er seine Entscheidungen frei von äußeren Einflüssen trifft. Der 46-Jährige genießt großen Rückhalt, der Gang von Jonas Boldt auf den Trainingsplatz am Sonntag nach der Pleite gegen Hannover war mehr als ein symbolischer Akt.

Doch Thioune weiß auch: Es braucht schnell mehr als nur die kleinen Fortschritte. Sonst rücken auch die eigenen Ziele in weite Ferne. "Wir wollen Erster werden", erneuerte er seine Vorgabe inmitten dieser Minusserie, "dafür müssen wir hart arbeiten. Zuletzt haben wir den ersten Schritt in die richtige Richtung getan." Samstag muss der nächste, in Punkten messbare, erfolgen.

Sebastian Wolff