Bundesliga

Leverkusen-Neuzugang Isaac Kiese Thelin: "Das war am Ende nicht so clever"

Leverkusens neuer Stürmer gesteht Fehler in seiner Zeit in Bordeaux ein

Thelin: "Das war am Ende nicht so clever"

"Stark im Strafraum, gut im Kopfballspiel": Isaac Kiese Thelin.

"Stark im Strafraum, gut im Kopfballspiel": Isaac Kiese Thelin. imago

Herr Thelin, Sie haben für Schweden bei der WM gespielt, die Saison in Belgien hat für ihren bisherigen Klub RSC Anderlecht bereits vor knapp zwei Wochen begonnen. Wie ist es eigentlich um Ihre Fitness bestellt?

Nach zwei Wochen Urlaub habe ich eine Woche in Anderlecht mit der Mannschaft trainiert. Aber ich fühle mich gut, habe die Leistungstests in Leverkusen gemacht. Es gibt kein Problem. Ich bin ein Typ, der immer trainiert, auch während des Urlaubs. Ich bin natürlich noch nicht bei 100 Prozent, aber es wird nicht lange dauern, bis ich physisch dort bin.

Spielersteckbrief Kiese Thelin
Kiese Thelin

Kiese Thelin Isaac

Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

mehr Infos

Was für eine Art von Stürmer dürfen die Leute in Leverkusen erwarten?

Ein Stürmer, der hart arbeitet, der stark im Strafraum ist und gut im Kopfballspiel. Das würde ich sagen. Den Rest sollen andere Leute beurteilen.

Leverkusen hat viele starke Offensivspieler und Stürmer. Welche Rolle können Sie in diesem Kader spielen?

Ich bin der große Kerl, der im Strafraum spielt. Und wie sie sagen: Wir haben hier fantastische Spieler in allen Mannschaftsteilen, die großartige Dinge mit dem Ball anstellen können. Ich bin hier, um dabei zu helfen, diese Aktionen final abzuschließen.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen auf Startelfeinsätze ein? Oder sehen Sie sich hier eher als Einwechselspieler?

Natürlich will jeder Spieler spielen. Ich natürlich auch. Ich bin hier, um das Beste zu geben, um der Mannschaft zu helfen.

Das Wichtigste für mich ist, was der Trainer denkt und was der Klub denkt. Sie haben mich geholt. Deswegen bin ich nach Leverkusen gekommen: Weil sie an mich glauben.

Isaac Kiese Thelin

Wie lauten ihre Ziele?

Dinge zu gewinnen. Im Fußball geht es darum zu gewinnen. Ich möchte der Mannschaft helfen, etwas zu erreichen.

Nach Ihrem Wechsel im Januar 2015 von Malmö FF aus Schweden nach Mitteleuropa hatten Sie nach einem guten halben Jahr bei Girondins Bordeaux nicht mehr den Status des Stammspielers. Weder bei Girondins noch in Anderlecht, wohin Sie im Januar 2017 wechselten. Woran lag das?

Ich kam damals nach zwei Jahren ohne wirklichen Urlaub direkt aus der schwedischen Meisterschaft nach Bordeaux. Und dann hatte ich eine Fersenverletzung, aber ich war jung und wollte mich zeigen. Also habe ich einfach weitergemacht und immer weiter gepusht - und das war am Ende nicht so clever. Denn wenn du nicht 100-prozentig fit bist, spielst du auch nicht gut. Das war der Grund in Bordeaux.

Und in Belgien?

Von Bordeaux ging ich nach Anderlecht und wusste, dass ich dort als Mittelstürmer die Nummer 2 bin. Dort habe ich dann vergangenes Jahr im Sommer für mich entschieden, dass ich spielen und mich präsentieren muss. Und dann habe ich für Waasland-Beveren eine richtig gute Saison gespielt mit 19 Toren in Belgien. Und jetzt bin ich hier.

Wie wichtig war diese vergangene Saison für Sie, dass Sie regelmäßig spielen und treffen konnten?

Sie war sehr wichtig. Ich wusste, dass das in mir steckt. Ich musste nur irgendwohin kommen, wo der Trainer mir das Vertrauen schenkt, mich spielen zu lassen. Das hatte ich in Belgien in der vergangenen Saison. Das war gut.

Es gibt Leute, die sagen, dass Sie in Anderlecht nicht fair behandelt wurden. War das einer der Gründe für Sie zu wechseln?

Als ich jetzt nach Anderlecht zurückgekommen bin, gab es viele Veränderungen. Viele neue Spieler. Und wenn neue Spieler kommen, bekommen Sie auch ihre Chance. Sie haben zwei gute Stürmer gekauft, darunter Landry Dimata vom VfL Wolfsburg, die es wirklich gut gemacht haben. Anderlecht hat die Transferbedingungen akzeptiert. So funktioniert der Fußball. Jetzt bin ich hier. Das zählt.

Als sich Ihr Wechsel nach Leverkusen angebahnt hat, haben Beobachter der Szene in Belgien gesagt: Thelin ist nicht gut genug für die Bundesliga. Was denken Sie darüber?

Jeder kann seine Meinung haben. Das Wichtigste für mich ist, was der Trainer denkt und was der Klub denkt. Sie haben mich geholt. Deswegen bin ich nach Leverkusen gekommen: Weil sie an mich glauben. Also: Ich bin hier. Ich möchte die Antwort auf dem Platz geben.

Interview: Stephan von Nocks

Die Sommer-Neuzugänge der Bundesligisten