Bundesliga

Teuchert zu Olympia: "Wir holen Gold, und die anderen bereiten sich vor"

Union-Profi spricht über seine Olympia-Teilnahme

Teuchert: "Wir holen Gold, und die anderen bereiten sich auf die Saison vor"

Steht im Olympia-Aufgebot des DFB: Cedric Teuchert.

Steht im Olympia-Aufgebot des DFB: Cedric Teuchert. imago images/Matthias Koch

Max Kruse, der im deutschen Olympia-Kader mit Teuchert die Sturmabteilung stellt, stand am Dienstag nicht für eine Medienrunde zur Verfügung. Der prominenteste Profi im Kader der Mannschaft von Stefan Kuntz für das olympische Fußballturnier (22. Juli bis 7. August) in Japan habe keine Lust, über seine Olympia-Nominierung zu reden, hieß es bei Union. Dafür sprach Teuchert über die Reise zu den Sommerspielen, bei denen Deutschland in Gruppe D auf Brasilien, Saudi-Arabien und die Elfenbeinküste trifft.

Cedric Teuchert über:

… seine Olympia-Nominierung:  "Die Möglichkeit ist einmalig. Es ist was ganz Besonderes, für Deutschland zu spielen und bei den Olympischen Spielen das Land zu vertreten. Ich hatte keine Überlegung abzusagen. Ich freue mich riesig und bin sehr stolz, dass ich nominiert wurde. Ich hoffe, dass wir mit einer Medaille zurückkommen."

… den Stellenwert von Olympia: "Es ist ein Riesenevent, jeder Sportler trainiert vier Jahre darauf hin. Die ganze Welt schaut drauf. Wir sind in Japan, da kommt man auch nicht jede Woche hin. (…) Ich war tatsächlich schon mal da. Damals mit der Jugend des 1. FC Nürnberg hatten wir ein Turnier. Japan ist ein sehr schönes Land, ein sehr nettes Land, ein sehr interessantes Land. (…) Aber jetzt sind wir da, um Medaillen mit nach Hause zu bringen."

 

... die Reaktion seines Arbeitgebers auf die Olympia-Nominierung: "Als Stefan Kuntz mich angerufen hat, hat er mich auch darüber informiert, dass Union einverstanden ist. So, wie ich die Verantwortlichen kennengelernt habe, legen die uns keine Steine in den Weg und freuen sich für uns, dass wir Union Berlin in der weiten Welt präsentieren dürfen."

… eine Doppelspitze mit Max Kruse: "Ich glaube, ich verstehe mich mit Max ganz gut. Wir spielen einen ähnlichen Fußball. Wenn ich mir den Kader anschaue, sind nicht so viele Stürmer dabei. Aber ich weiß nicht, welche Ideen der Trainer im Kopf hat. Ich lasse mich überraschen. Ich bereite mich jetzt hier in Berlin vor und fliege dann mit vollem Selbstvertrauen nach Japan und hoffe, dass ich gegen Brasilien in der Startelf stehe."

… den Umstand, dass er durch die Olympia-Teilnahme bei Union in der Vorbereitung fehlt: "Es gibt mit Sicherheit Vor- und Nachteile. Aber ich glaube, die Chance muss man nutzen. Wir sind dort im vollen Spielrhythmus. Wir haben zwar nicht die Vorbereitung hier, aber dort alle drei Tage ein Spiel – so, wie es vielleicht auch in der Saison laufen kann (Union tritt in den Play-offs zur Conference League an, d. Red.). Man kann sich bei Olympia präsentieren, und wenn man mit Selbstvertrauen zurückkommt, warum soll man sich dann hier verstecken und Angst haben, dass man auf der Tribüne Platz nimmt?"

… Olympia als Schaufenster für ihn: "Es gibt Spieler wie zum Beispiel Serge Gnabry, die beim letzten Mal durch die Decke gegangen sind. Jetzt wissen alle, wo er steht. Es ist eine Riesenmöglichkeit, sich da einen Namen zu machen. Aber im Endeffekt wollen wir Gold mit nach Hause bringen. Dann, glaube ich, hat man sowieso vieles richtiggemacht."

… das Potenzial des deutschen Teams: "Wenn man den Kader sieht, ist da jede Menge Bundesliga-Erfahrung dabei und viele Spieler, die im Sommer die U21-EM gewonnen haben. Wir kennen uns alle und brauchen nicht die große Zeit, um uns kennenzulernen. Mit Deutschland ist immer zu rechnen."

… sein Trainingspensum bei Union bis zur Abreise zum Olympia-Team am 12. Juli: "In der Trainingssteuerung ändert sich für mich nichts. Ich brauche auch die Einheiten. Wenn es gut läuft, gibt es bei Olympia in zwei Wochen sechs Spiele. Da ist jede Einheit wichtig. Deswegen ziehen wir das hier durch. Dann holen wir Gold, und die anderen bereiten sich auf die Saison vor (lacht)."

Jan Reinold