Bundesliga

Terzics Schluss: "Wir wollen der Musik nicht hinterherhecheln"

Klarer Auftrag vor dem Start des BVB gegen Köln

Terzics Schluss: "Wir wollen der Musik nicht hinterherhecheln"

BVB-Coach Edin Terzic gefiel die Anfangsphase im Pokal nicht.

BVB-Coach Edin Terzic gefiel die Anfangsphase im Pokal nicht. IMAGO/Jan Huebner

Viel ist in den vergangenen Wochen und Monaten geschrieben worden über die starke Rückrunde von Borussia Dortmund in der Saison 2022/23 und das dramatische Finale gegen Mainz, in dem der BVB den ersehnten Meistertitel doch noch verspielte. Dass es der Klub auch einfacher hätte haben können, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen: Wäre die erste Saisonphase bis zur WM-Pause besser gelaufen, wäre eine Aufholjagd nicht nötig und die Situation im Titelduell mit dem Serienmeister FC Bayern wesentlich besser gewesen.

BVB-Trainer Edin Terzic hat diesen Fakt nicht aus den Augen verloren - und sorgte nach dem gelungen Pflichtspielauftakt beim 6:1 im DFB-Pokal bei Schott Mainz dafür, dass er auch bei seinen Spielern nicht in Vergessenheit gerät. "Wir haben", erinnerte er sich eine Woche vor dem Liga-Start gegen Köln zurück, "in der Startphase der vergangenen Saison viele Punkte liegengelassen. Das haben wir nicht kompensiert bekommen. Auch mit einer richtig guten Aufholjagd und vielen tollen Spielen hat es nicht dazu gereicht, die Dinge aufzuholen, die wir in der Hinrunde liegengelassen haben."

Der 40-Jährige zieht daraus einen Schluss für sein Team, den er in Mainz auch offen thematisierte: "Wir wollen daraus lernen. Der klare Auftrag für den Start in die Saison lautet, dass wir der Musik nicht hinterherhecheln wollen. Wir wollen von Anfang an da sein und zeigen, wohin die Reise gehen kann."

Der BVB wird konstant am Leistungslimit abliefern müssen

Die Dortmunder haben in der Vorsaison Geschmack gefunden und wollen auch in diesem Jahr um die Meisterschaft mitspielen. Das hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Wochenende noch einmal bekräftigt. Dass dazu ein ähnliches hohes Leistungsniveau wie in der Rückrunde der Vorsaison nötig sein wird, steht außer Frage. Der BVB wird konstant am Leistungslimit abliefern müssen, darf sich dazu keine Formdellen und auch nicht allzu viele Ausrutscher erlauben.

"Dinge einstudieren, automatisieren und verbessern"

Dass der August noch vergleichsweise ruhig abläuft, ist angesichts der knappen Vorbereitung - inklusive einer intensiven und kräftezehrenden US-Tour - enorm wertvoll aus Terzics Sicht: "Wir werden den Rest des August nutzen, um richtig viel zu trainieren. Das ist Gold wert für uns. So können wir Dinge einstudieren, automatisieren und verbessern."

Dass das nötig ist, bewies die Anfangsphase gegen den Regionalligisten aus Mainz, in der der BVB am Samstag einige Lücken in der Rückwärtsbewegung offenbarte. Terzic gefiel das nicht, sichtlich unzufrieden stand er anfangs in seiner Coachingzone und wirkte von dort auf seine Mannschaft ein. Mit Erfolg, nach 20 Minuten fand der Favorit besser in die Partie - und vor allem zu seinem Spiel. "Anfangs haben wir die Bälle zu früh ins Zentrum gespielt. Das war genau das, was der Gegner sich vorgenommen hatte", erläuterte Terzic. "Aber wir haben es umgeschaltet bekommen. Wir wollen den Gegner überspielen, aber manchmal muss man dazu erst mal um den Gegner herumspielen. Als wir das entdeckt haben, war es deutlich besser. Die Dinge, die wir uns vornehmen, funktionieren. Das ist ein gutes Zeichen."

Positive Signale von Süle

Terzic will daran mit seinem Team anknüpfen - nicht erst in späteren Saisonphasen, sondern gleich zum ausverkauften Auftakt gegen Köln am Samstagabend. Personell gibt es bis dahin allerdings noch einige Fragen zu klären. Etwa, ob Karim Adeyemi (muskuläre Beschwerden) bis dahin wie geplant eine Option ist. Ob es Neuzugang Felix Nmecha (Sprunggelenksbeschwerden) rechtzeitig schafft, fit zu werden. Und ob Niklas Süle, der gegen Mainz einen schmerzhaften Schlag in den Rücken abbekommen hatte und deshalb vorzeitig ausgewechselt werden musste, einsatzfähig ist. Die ersten Signale des Innenverteidigers fielen positiv aus. Spätestens zur Wochenmitte, so der Plan, soll er wieder komplett belastbar sein.

Matthias Dersch

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