Bundesliga

Terzic über die fehlende Konstanz beim BVB: "Kein Software-Problem"

Der BVB und der Wunsch nach Konstanz

Terzic: "Es ist kein Software-Problem"

Dortmunds Trainer nimmt seine Spieler in Schutz und stellt Forderungen: Edin Terzic vor der Verlängerung gegen Paderborn.

Dortmunds Trainer nimmt seine Spieler in Schutz und stellt Forderungen: Edin Terzic vor der Verlängerung gegen Paderborn. picture-alliance

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Das schien in den vergangenen Wochen häufiger das Motto der Dortmunder Profis zu sein.

Auch beim hart erkämpften 3:2-Sieg über Paderborn im DFB-Pokal musste der BVB Extra-Meter gehen. Meter, die weh taten - und vor dem Auswärtsspiel in Freiburg noch in den Knochen stecken. Kein Wunder also, dass sich Trainer Edin Terzic mehr Konstanz von seiner Mannschaft wünschen würde.

Ganz so leicht aber, sagt der 38-Jährige, sei es nicht. "Ich weiß, ihr (die Medienvertreter, Anm. d. Red.) sucht immer nach der einen Lösung, ihr wollt die eine Antwort haben. Aber die gibt es oft nicht." Seine Spieler seien Menschen, keine Maschinen. Deshalb "ist es kein Software-Problem, sondern es sind menschliche Emotionen und Eigenschaften, die dafür zuständig sind".

Man arbeite in Dortmund allerdings daran, dass Schwankungen wie innerhalb des 120 Minuten langen Pokalduells gegen Paderborn seltener auftreten und weniger heftig ausfallen. "Wir fordern das jeden Tag ein", sagte Terzic, "unser Anspruch ist es, jeden Tag so zu leben, schon unter der Woche im Training konstant zu sein, nicht nur am Wochenende im Spiel."

Unser Anspruch ist es, jeden Tag so zu leben, schon unter der Woche im Training konstant zu sein, nicht nur am Wochenende im Spiel.

Edin Terzic

Insgesamt sieht der BVB-Trainer seine Mannschaft, die in Freiburg aller Voraussicht nach auf Abwehrchef Mats Hummels setzen kann, auf einem guten Weg. Spiele wie gegen Augsburg, als der BVB von der ersten bis zur letzten Minute dominant auftrat und sich auch von diversen Rückschlägen (Rückstand, verschossener Strafstoß) nicht vom Weg abbringen ließ, seien dabei der Maßstab. "Daran wollen wir uns festhalten."

Terzic sieht viel Gutes beim SC Freiburg

Der kommende Gegner aus Freiburg dürfte den nach Stabilität und Konstanz bemühten BVB erneut vor eine harte Prüfung stellen. Denn das Stärkenprofil des SC weist einige Qualitäten aus, die in Dortmund zuletzt noch nicht im gewünschten Maße funktionierten. "Freiburg ist ein sehr unangenehmer Gegner", sagte Terzic und ging dann ins Detail: "Sie waren zuhause zuletzt sehr stabil. Sie haben eine hohe Intensität und Geschlossenheit. Alles, was man als Mannschaft erledigen muss, erledigen sie sehr gut. Sie spielen viele Flankenbälle, haben den Strafraum gut besetzt, sind sehr gefährlich nach offensiven Standards, sie haben den Willen, bis zum Ende zu gehen und sie werden mit Vollgas ins Spiel gehen. Dafür müssen wir gewappnet sein."

Nicht unter den Tisch fallen lassen wollte der BVB-Trainer allerdings anschließend, dass natürlich auch sein Team dem Sport-Club gefährlich werden könne: "Wir glauben an unsere eigene Stärke. Und wir haben den Glauben, dass wir mit drei Punkten zurückfahren können am Samstag."

Statistisch eine klare Angelegenheit

Die Bilanz jedenfalls spricht eindeutig für die Schwarz-Gelben, gegen die Freiburgs Trainer Christian Streich noch nie mit seiner Mannschaft gewinnen konnte - und das in 16 Anläufen (drei Remis, 13 Niederlagen). Überhaupt liegt der BVB den Freiburger nicht. Nur drei der insgesamt 41 Liga-Spiele zwischen beiden Teams gingen an die Breisgauer, die am Samstag ihre 700. Partie im Oberhaus absolvieren und zuletzt am 8. Mai 2010 gegen den BVB dreifach punkteten (3:1).

Klingt also laut der Statistik eigentlich nach einer einfachen Aufgabe für den BVB? Vorsicht, Vorsicht …

Matthias Dersch