Bundesliga

Terzic: "Es hat vorn und hinten nicht gepasst - in allen Bereichen"

Auch der BVB-Sportdirektor spricht nach dem 0:4 gegen Bayern

Terzic: "Es hat vorne und hinten nicht gepasst - in allen Bereichen"

War mit der Leistung seiner Mannschaft gar nicht zufrieden: BVB-Coach Edin Terzic.

War mit der Leistung seiner Mannschaft gar nicht zufrieden: BVB-Coach Edin Terzic. IMAGO/ANP

0:2 nach gerade einmal neun absolvierten Minuten, zu wenig Torgefahr vor dem Gehäuse von Manuel Neuer und am Ende ein verdientes 0:4 gegen Meister Bayern München: Borussia Dortmund hatte an diesem Samstag wahrlich keinen guten Tag erwischt, war dafür mit der ersten Saisonniederlage bestraft worden und musste mit der Fortsetzung eines Negativlaufs leben.

Seit November 2018, einem 3:2, ist den Westfalen nun schon kein Sieg gegen den FCB mehr gelungen (neun Niederlagen, ein Remis seither). Dabei hatten sich die Schwarz-Gelben viel vorgenommen, wollten den Münchner Paroli bieten und im Optimalfall einen Sieg erreichen.

"Wir mussten so viele Konter verteidigen"

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Zum "Sky"-Mikrofon schritt allerdings ein durchaus bedienter Edin Terzic, der fortan diese klare Pleite analysieren musste - und schonungslose Worte fand: "Es ist brutal enttäuschend. Es hat vorne und hinten nicht gepasst - in allen Bereichen."

Dabei hatte er bei den jüngsten Spielen und während der jüngsten Serie von 17 Partien ohne Niederlage das erkannt, was er nun vermisste: "Es war zuletzt da, es war vor drei Tagen da und in den letzten Wochen."

Und warum dieses Mal nicht? "Wir haben die Bälle nach vier, fünf Sekunden wieder abgegeben", so Terzic. "Der erste oder spätestens der zweite Pass hat dann dazu geführt, dass wir hinterherlaufen mussten. Wir mussten so viele Konter verteidigen - und dann haben wir es nicht geschafft, mit dem Tempo oder der Ballsicherheit Schritt zu halten."

Teilschuld für Schlotterbeck, Genervtheit beim 0:2

Sauer aufstieß ihm dabei vor allem der frühe Nackenschlag als Doppelpack - das 0:1 von Dayot Upamecano bereits nach vier Minuten, als dieser nach einer Ecke Gegenspieler Nico Schlotterbeck stehengelassen hatte, und das 0:2 durch Harry Kane. "Natürlich kann man hier Schlotti den Fehler ankreiden, er verliert den Mann aus dem Auge", führte der Dortmunder Trainer detailliert aus. "Die Ecke ist gut geschossen, kommt aber auch in die Zone, wo wir unseren freien Mann haben. Da ist es uns auch nicht gelungen, hier den Ball zu verteidigen. Und dann ist das einfach auch eine gute Dynamik von Upamecano - und dann steht es früh 0:1."

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Terzic: "Heute sind wir enttäuscht, morgen ehrlich"

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Zum Thema 0:2 ergänzte Terzic: "Wir sind 20 Meter vor dem gegnerischen Tor, kommen nicht zum Abschluss und fressen dann wieder den Konter. Wir schaffen es nicht, die innere Linie geschlossen zu bekommen. Das sind Dinge, die wir in den letzten Monaten immer wieder in Angriff genommen haben. Doch hier schaffen wir es wieder nicht, den Gegner zum Beispiel im Mittelfeld zu stoppen." Am Ende seien es laut ihm aber genau "diese kleinen Situationen, die sie eiskalt bestrafen".

Terzic und Kehl glauben fest ans Team

Sebastian Kehl

"Heute waren wir von Anfang an nicht auf Augenhöhe": Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl war bedient. IMAGO/Treese

Die Flinte ins Korn warf der Coach trotz des aktuellen Sieben-Punkte-Rückstands auf Spitzenreiter Leverkusen aber noch lange nicht: "Wir haben heute leider nicht beweisen können, dass wir den nächsten Schritt gegenüber den Bayern gehen können. Aber was wir bewiesen haben, ist, dass wir genau nach solchen Spielen und Rückschlägen immer zurückgekommen sind und die richtigen Schlüsse gezogen haben. Und das wird uns auch dieses Mal gelingen." Als nächstes steht die Champions-League-Aufgabe gegen Newcastle (Dienstag, 18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) und das Bundesliga-Gastspiel bei Tabellennachbar VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr) auf der Agenda.

Ich lasse mir das auch nicht schlecht reden, dass jetzt wieder alles in Schutt und Asche ist.

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl

Da will dann auch Sebastian Kehl eine weitaus bessere Leistung sehen, denn auch der BVB-Sportdirektor war über "die 0:4-Watschn" vom FC Bayern nicht erfreut: "Es war eine absolut verdiente Niederlage, auch in der Höhe. Wir sind sehr, sehr schlecht in dieses Spiel gekommen. Da hat man die Verunsicherung gemerkt, Bayern war in dem Moment sehr griffig, sehr frisch. Da haben wir gebraucht, um uns zu berappeln. Wir haben es ihnen außerdem auch zu einfach gemacht." Das sei schlicht keine Leistung gewesen, um dem Meister auch nur ansatzweise gefährlich zu werden. "Heute war es eine Qualitätsthematik - einfach Geschwindigkeit, Herangehensweise und auch Aggressivität in den Zweikämpfen etwa bei 50:50-Szenen. Es war heute durchweg einfach zu wenig."

Doch, so Kehl eben auch: "Wir waren 17 Spiele davor ungeschlagen, haben unter anderem in Newcastle gewonnen. Wir haben in den letzten Wochen einen richtig guten Lauf gehabt. Ich lasse mir das auch nicht schlecht reden, dass jetzt wieder alles in Schutt und Asche ist. Das ist es sicherlich nicht. Aber heute waren wir von Anfang an nicht auf Augenhöhe, wir hatten niemals Zugriff auf dieses Spiel."

mag

Bilder zur Partie Borussia Dortmund gegen FC Bayern München