2. Bundesliga

Terodde und die Frage nach Bochums Zeugwart

Bochums Angreifer trifft doppelt, nur eben nicht aus elf Metern

Terodde und die Frage nach Bochums Zeugwart

Au Backe! Simon Terodde (re.) scheitert in der 90. Minute zum zweiten Mal vom Elfmeterpunkt - in einem Spiel.

Au Backe! Simon Terodde (re.) scheitert in der 90. Minute zum zweiten Mal vom Elfmeterpunkt - in einem Spiel. Picture Alliance

Eine Elfer-Quote wie der Zeugwart, so hatte S04-Coach André Breitenreiter vor wenigen Wochen gegen Angreifer Huntelaar verbal geschossen, nachdem der Niederländer fünf der vergangenen sieben Strafstöße versiebt hatte. Ähnliche Gedanken dürften Bochums Trainer Gertjan Verbeek am Sonntag bei der 2:3-Heimniederlage gegen Braunschweig durch den Kopf gegangen sein: Denn Top-Stürmer Terodde vergab gleich doppelt vom Elfmeterpunkt.

Fehlschuss 1: In der 59. Minute läuft Terodde lässig mit nur zwei Schritten an und schiebt den Ball unplatziert ins rechte Eck. BTSV-Keeper Jasmin Fejzic ahnt die Ecke und kratzt den schwachen Strafstoß von der Linie. Fast im Gegenzug fällt daraufhin das 3:2 für Braunschweig. Und es kommt noch bitterer ...

Spielbericht

Fehlschuss 2: Bis in die Schlussminute hat die Führung der Gäste Bestand, dann darf sich der VfL über ein weiteres Elfmetergeschenk freuen. Abermals übernimmt der Mann mit der Trikotnummer 22 die Verantwortung und legt sich die Murmel zurecht. Abermals läuft er lässig an. Abermals vergibt er aus elf Metern. Nur diesmal pariert nicht Fejzic (Torsten Lieberknecht: "Jasmin Fejzic ist ein echter Elfmeterkiller"), vielmehr chippt Terodde locker über die Torumrandung.

Teroddes Novum lässt Petersen weiter hoffen

Damit sorgte der Angreifer für ein Novum in der 2. Liga. Noch nie zuvor hatte im Unterhaus ein Spieler gleich zwei Elfmeter in einem Spiel verschossen. Auch im Rennen um die Torjägerliste hätte sich der Bochumer vor dem letzten Spieltag entscheidend in Front bringen können, hatte er vor seinen zwei Fehlschüssen doch mit zwei Treffern schon prima vorgelegt.

Durch seine Saisontore 21 und 22 zog er nämlich wieder an Freiburgs Nils Petersen, der bei der Freiburger Meisterfeier gegen Heidenheim (2:0) komplett blass geblieben war, vorbei und steht somit wieder an der Spitze der Torjägerliste. Bleibt dies auch nach dem 34. Spieltag so, dann wäre Terodde der erste Bochumer Zweitliga-Torschützenkönig seit Uwe Wegmann 1994.

Der Doppel-Fehlschütze selbst nahm es übrigens sportlich: "Das ist ganz kurios: Ich mache zwei Tore und verschieße zwei Elfmeter. Es tut mir leid für die Mannschaft. Der zweite Elfer war auch kläglich versagt."

ssc