2. Bundesliga

Tendenz: Knäbels Zeit als Sportvorstand endet vor dem Sommer

Schalke will sich neu aufstellen

Tendenz: Knäbels Zeit als Sportvorstand endet weit vor dem Sommer

Seine Tage als Sportvorstand scheinen gezählt: Peter Knäbel könnte den FC Schalke 04 schon vor dem Sommer verlassen.

Seine Tage als Sportvorstand scheinen gezählt: Peter Knäbel könnte den FC Schalke 04 schon vor dem Sommer verlassen. Getty Images

Peter Knäbel hat dem FC Schalke 04 vor ein paar Wochen bereits mitgeteilt, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag als Sportvorstand nicht verlängern werde. Der Verein zeigte sich in einem Statement "nicht überrascht" - kein Wunder: Die Führung hatte schon damals ihrerseits kein Interesse an einer Fortführung der Zusammenarbeit. Nach kicker-Informationen zeichnet sich nun mehr und mehr ab, dass Knäbels Zeit bei den Königsblauen weit vor dem Sommer endet.

Zumindest als Sportvorstand: Denkbar scheint, dass der FC Schalke den 57-Jährigen in den letzten Monaten anderweitig beschäftigt. Alternativ könnte Knäbel selbst um vorzeitige Vertragsauflösung bitten. Ein Rauswurf gilt als eher unwahrscheinlich: Schalke 04 will seinem langjährigen leitenden Angestellten keine Abfindung zahlen.

Was Schalke 04 will: eine neue Struktur des Teams, das die sportlichen Entscheidungen trifft und verantwortet. Einen Sportvorstand braucht es dafür künftig nicht zwingend, dies hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer bereits Anfang November im kicker-Interview angedeutet.

Neue Struktur auf Schalke, vielleicht mit altem Bekannten?

Während eine Rückholaktion von Oliver Ruhnert, von 2011 bis 2017 als Leiter der S04-Nachwuchsabteilung erfolgreich, nach kicker-Informationen zumindest in der aktuellen Konstellation als ausgeschlossen gilt, könnte Horst Heldt Teil des künftigen Teams werden. Von 2011 bis zum tränenreichen Abschied 2016 leitete er als Sportvorstand die Geschicke.

In dieser Rolle sieht man den auf der Geschäftsstelle nach wie vor beliebten Ex-Mitarbeiter mit Blick auf veränderte Mechanismen eher nicht erneut, seine Expertise könnte sich der vom Abstieg in die 3. Liga bedrohte Klub aber in anderer Funktion innerhalb des Teams zunutze machen.

Knäbel ist aktuell einer der Nachfolger Heldts. 2018 war Knäbel zunächst als Direktor Nachwuchs und Entwicklung zum FC Schalke 04 gekommen, der damalige Sportvorstand Christian Heidel, einst Heldts direkter Nachfolger, engagierte den als Visionär und Strategen geltenden Ex-Profi seinerzeit und schuf für den "Kopf der Knappenschmiede" diese neue Stelle. Nach der Freistellung von Heidel-Nachfolger Jochen Schneider übernahm Knäbel im Februar 2021 die sportliche Gesamtverantwortung des Vereins - der Abstieg aus der 1. Liga zeichnete sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt längst ab.

Knäbel stellte Dimitrios Grammozis als Trainer ein, ehe der Aufsichtsrat Knäbel am 30. März 2021 offiziell zum neuen Vorstand für Sport und Kommunikation berief. Knäbel war der Vater des direkten Wiederaufstiegs 2021, zuletzt aber maßgeblich verantwortlich für den erneuten Niedergang, der diesen großen Klub derzeit stärker denn je in der Existenz bedroht.

Nicht nur auf Führungsebene stehen harte Personaleinschnitte bevor. Die drei Spiele bis zum Ende der Halbserie gegen Osnabrück, Rostock und Fürth werden noch abgewartet, in der Winterpause soll es dann insgesamt personell ans Eingemachte gehen.

Alles dazu lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des kicker (ab Mittwochabend auch als eMagazine).

Toni Lieto