DFB-Pokal

Tatort Münster: Sechs Wechsel und ein Kommunikationsproblem

Haben die Wolfsburger und die Schiedsrichter aneinander vorbeigeredet?

Tatort Münster: Sechs Wechsel und ein Kommunikationsproblem

Wolfsburgs Trainer Mark van Bommel (re.) in Münster mit dem Vierten Offiziellen Tobias Fritsch.

Wolfsburgs Trainer Mark van Bommel (re.) in Münster mit dem Vierten Offiziellen Tobias Fritsch. imago images/Team 2

Nachwuchstorwart Philipp Schulze und A-Junior Gil Walther gingen um 10.28 Uhr als erste Spieler raus. Die Talente des VfL Wolfsburg, dazu die Profis, die am Sonntag in Münster nicht oder nur kurz zum Einsatz gekommen waren, betraten den Trainingsplatz. Die Assistenztrainer Michael Frontzeck und Kevin Hofland waren dabei, von Mark van Bommel hingegen war nichts zu sehen.

Der Trainer, dem am Sonntagabend ein Wechselfehler unterlaufen war, der dem VfL womöglich den sportlich errungenen Einzug in die 2. Pokalrunde kostet, war bei jenen Akteuren, die im regenerativen Bereich im VfL-Center arbeiteten.

Der VfL soll schon zu Beginn der Verlängerung nachgefragt haben

Und auch von den Verantwortlichen des VfL ließ sich am Montag niemand blicken. Offizielle Aussagen zu den Geschehnissen in Münster blieben erst einmal aus. Die Wolfsburger besprechen sich hinter verschlossenen Türen, wissen, dass ihnen ein Fehler unterlaufen ist - weil sie sich auf das Schiedsrichtergespann verlassen haben.

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An dieser Stelle wird es, sollte es zur Sportgerichtsverhandlung kommen, interessant. Tatort Münster. Der VfL soll schon zu Beginn der Verlängerung nach bereits drei getätigten Wechseln erfragt haben, wie viele Auswechslungen noch möglich seien. Referee Christian Dingert räumte am Abend nach dem Spiel Kommunikationsprobleme ein, den Wolfsburger Regelverstoß vermerkte er im Spielbericht. Statt der erlaubten fünf Einwechslungen tätigte der Bundesligist sechs.

Haben die VfL-Zuständigen und das Schiedsrichterteam gar aneinander vorbeigeredet? Ging es um Wechselslots oder tatsächliche Auswechslungen? Das wird womöglich noch zu klären sein, die Aussagen gehen offenbar auseinander. Ein Wolfsburger Fehler war es zweifelsohne, dass sie selbst nicht optimal vorbereitet waren und sich auf Hilfe Externer, in diesem Fall der Schiedsrichter, verließen.

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Thomas Hiete