DFB-Pokal

Bornauw-Einwechselung hilft sofort: Weghorst köpft Wölfe zum Sieg

SC Preußen Münster bringt 1:0 nicht über die Zeit und scheidet unglücklich aus

Bornauw-Einwechselung hilft sofort: Weghorst köpft Wölfe zum Sieg

Besser spät als nie: Wout Weghorst trifft in der Verlängerung zum 2:1 für den VfL Wolfsburg. 

Besser spät als nie: Wout Weghorst trifft in der Verlängerung zum 2:1 für den VfL Wolfsburg.  Getty Images

Preußen-Trainer Sascha Hildmann baute gegen den Bundesligisten auf drei Neuzugänge: Thiel, Deters (beide zuletzt beim VfB Lübeck) und Dahlke (Wormatia Worms) durften ran. Für Kwadwo kam die Partie wegen eines Muskelfaserrisses zu früh, Wegkamp und Teklab saßen zunächst auf der Bank.

Bei den Gästen aus Wolfsburg, wo Coach Mark van Bommel sein Pflichtspieldebüt feierte, stand lediglich ein Neuzugang in der Anfangself: U-21-Europameister Nmecha. Angeführt wurde der VfL vom neuen Kapitän Casteels. Olympia-Teilnehmer und Wolfsburg-Urgestein Arnold musste sich mit einem Bankplatz begnügen.

Mit der Empfehlung von sieben Testspielsiegen hintereinander starteten die in der Regionalliga West ansässigen Preußen mit breiter Brust gegen den Bundesligisten, der ein paar Minuten benötigte, um sich zu akklimatisieren. Zeitweise zogen sich die Van-Bommel-Schützlinge vollständig in die eigene Hälfte zurück.

Nach und nach aber bekam der VfL Oberwasser und hätte nach einer Ecke in Führung gehen müssen: Weghorst köpfte aber freistehend aus kurzer Distanz neben das Tor (17.).

DFB-Pokal, 1. Runde

Wölfe lassen Vierfach-Chance liegen

Die Dominanz des Favoriten wurde deutlicher, wenngleich der SCP kämpferisch dagegenhielt und versuchte, vereinzelt Nadelstiche zu setzen. Richtig in Gefahr geriet Casteels Kasten aber nie. Obwohl die Wölfe mittlerweile häufiger den Weg in den Preußen-Strafraum fanden, blieb es bis zum Pausenpfiff beim 0:0, auch weil eine spektakuläre Vierfach-Chance durch Nmecha, Weghorst und Steffen nicht erfolgreich ausgespielt wurde (45.+1).

Auf Seiten der Wolfsburger kam zur Pause Brekalo für Steffen, um der VfL-Offensive neuen Schwung zu verpassen. Doch den ersten Hochkaräter nach Wiederbeginn hatten die Gastgeber: Remberg schoss nur wenige Zentimeter am Tor vorbei (46.). Gegenüber scheiterte Weghorst freistehend an Schulze Niehues (48.). Baku (54.) und Brooks (56.) vergaben zudem weitere Möglichkeiten für den Bundesligisten, sodass es auch nach über einer Stunde beim 0:0 blieb.

Baku angriffslustig, aber das Tor machen die Preußen

Van Bommel reagierte daraufhin doppelt, brachte mit Arnold (für Guilavogui) und Mbabu (für Nmecha) zwei frische Kräfte. Für echte Torgefahr beim Champions-League-Teilnehmer sorgte in dieser Spielphase jedoch fast ausschließlich Baku: Erst verfehlte der Nationalspieler hauchzart (68.), anschließend bereitete er für Brekalo vor, der am starken Schulze Niehues hängen blieb (71.).

Eine gute Viertelstunde vor dem Ende gab es dann plötzlich Eckstoß für die Gastgeber - und diese führte tatsächlich zum 1:0 für den SC Preußen! Eine Hereingabe von Joshua Holtby (Bruder von Lewis Lewis Holtby von den Blackburn Rovers) köpfte Hoffmeier unter Bedrängnis von Schlager und Weghorst aus knapp fünf Metern ins Tor (74.).

Der Bundesligist warf nun alles nach vorn, stemmte sich gegen das frühe DFB-Pokal-Aus und kam nach mehreren Fehlversuchen tatsächlich noch zum späten Ausgleich - und zwar unmittelbar vor Schluss: Gegen aufgerückte Preußen hatte Mbabu auf der rechten Seite zu viel Platz und fand Brekalo im Zentrum, der das Tor zur Verlängerung erzielte (90.).

Casteels rettet den VfL - "Goldenes Händchen" bei Bornauw

Auch in der 30-minütigen Extrazeit agierten die Münsteraner ebenbürtig und hätten durch den eingewechselten Bindemann sogar erneut in Führung gehen können, doch Casteels' sensationelle Fußabwehr bewahrte den VfL (100.). Auf der anderen Seite bewies van Bommel ein goldenes Händchen, wechselte Bornauw für Lacroix ein. Der Neuzugang aus Köln war es dann auch, der mit seiner ersten Aktion eine Arnold-Ecke verlängerte und damit Wegbereiter für Weghorsts Kopfballtor zum 2:1 wurde (103.).

Im zweiten Durchgang der Verlängerung spielte es der Champions-League-Teilnehmer dann clever zu Ende, ließ Ball und Gegner über weite Strecken geschickt laufen. Bei Holtbys Freistoß, der das Außennetz touchierte (115.), sowie einem Scherder-Schuss (120.) mussten die Wolfsburger zwar noch einmal kurz zittern. In der Nachspielzeit aber machte Baku mit dem 3:1 den Sack endgültig zu (120.+1).

Für tapfere Preußen endete die Pokalsaison damit, dafür startet am Samstag um 14 Uhr die neue Spielzeit der Regionalliga West gegen Alemannia Aachen. Der VfL Wolfsburg empfängt derweil am selben Tag den VfL Bochum zum Bundesliga-Auftakt (15.30 Uhr). 

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