Mit der Leistung seiner Mannschaft war Bo Svensson haderte Bo Svensson etwas. "Wir haben uns selbst nicht so passiv erwartet", stichelte der Trainer des 1. FSV Mainz 05. "Uns hat ein wenig der Mut gefehlt, nach vorne zu verteidigen." Besonders beim Pressingverhalten seiner Spieler bemängelte Svensson eine "halbherzige Geschichte". Und doch flogen die Rheinhessen nach dem 1:0 bei Werder Bremen als Sieger nach Hause. "In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut", kritisierte Svensson. "Trotzdem haben wir mit Karim Onisiwo und Adam Szalai Gefahr ausgestrahlt."
"Von vielen Seiten kritisiert": Svensson lobt Szalai
Die führte bereits in der 16. Minute zum Erfolg. Routinier Szalai stand nach einem Schuss Onisiwos an der richtigen Stelle und staubte zum entscheidenden Treffer ab. "Heute hat er ein sehr wichtiges Tor geschossen, das freut mich für ihn", lobte Svensson. Denn der Ungar, einst noch Mitspieler zu Svenssons Zeit als Mainz-Profi, habe "keine einfache Saison" gehabt. Szalai sei "von vielen Seiten kritisiert" worden. Tatsächlich kam der 33-Jährige erst nach der Winterpause zum Zug, stand erstmals Anfang Januar im Kader und erst ab Februar wieder regelmäßig in der Startelf.
"Wenn man ihn täglich begleitet, sieht man, wie viel er arbeitet und wie gut er der Gruppe tut - fußballerisch und vom Charakter her", beschreibt Svensson die Rolle des ältesten Akteurs im 05-Kader. Auf ein Tor musste Szalai aber lange warten. Jedenfalls auf eines im Mainz-Trikot. "Vor ein paar Wochen habe ich in den Länderspielen getroffen", sagt der Angreifer über zwei Tore für Ungarn gegen Polen (3:3) und San Marino (3:0). "Ich wusste, dass es auch hier in Mainz wieder passiert." Er behielt recht. Und spürt, dass der Däne auf ihn setzt: "Ich bin froh, wieder ein Teil der Mannschaft zu sein und Vertrauen vom Trainerteam zu bekommen. Jeder weiß, wie lange ich auf dieses Tor gewartet habe."
Ich bin froh, wieder ein Teil der Mannschaft zu sein und Vertrauen vom Trainerteam zu bekommen.
Adam Szalai
Wichtiger war sein erstes Saisontor für den Kampf um den Klassenerhalt. Fünf Punkte trennen Mainz inzwischen von einem direkten Abstiegsrang. In zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage sammelte der FSV 14 Zähler. "Auch, wenn es sich blöd anhört: Es geht weiter. Wir brauchen unbedingt Punkte, weil wir so wenige in der Hinrunde geholt haben", sagt Szalai. Am Samstag steht schon die Begegnung mit dem FC Bayern München an, der in Mainz seinen Meistertitel perfekt machen kann.
