Bundesliga

Svensson: "Wenn du das nicht machst, spielst du nicht"

Wie der 05-Coach seine Stürmer zur Drecksarbeit motiviert

Svensson: "Wenn du das nicht machst, spielst du nicht"

Einfacher Motivationstrick: Der Mainzer Trainer Bo Svensson.

Einfacher Motivationstrick: Der Mainzer Trainer Bo Svensson. picture alliance / Ralf Poller/Avanti

Wenn der Tabellenvierte auf den Fünften trifft, handelt es sich rein formal um ein "Spitzenspiel". Dass Mainz-Trainer Bo Svensson mit diesem Begriff vor der Partie gegen den SC Freiburg nichts anfangen kann, liegt dennoch auf der Hand: "Ihr könnt damit machen, was wir wollt", lächelte der Däne auf der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag den Medienleuten zu, "für mich hat die Tabelle nach vier Spieltagen keine Relevanz".

Was wiederum nicht bedeutet, dass sich Svensson keine Begegnung auf gehobenem Niveau versprechen würde: "Ich erwarte ein enges, sehr, sehr ausgeglichenes Spiel. Wie bei unserem 1:0 in der vergangenen Rückrunde. Die Form von Freiburg ist gut, man sieht die klare Handschrift ihres Trainers, der die Liga in- und auswendig kennt. Wir werden alle unsere Fähigkeiten brauchen."

Die Form von Freiburg ist gut, man sieht die klare Handschrift ihres Trainers, der die Liga in- und auswendig kennt. Wir werden alle unsere Fähigkeiten brauchen.

Bo Svensson

Bell trägt die Binde, Hack ist Startelf-Kandidat

Dass Kapitän Moussa Niakhaté wegen seiner Oberschenkelblessur wochenlang ausfällt, ist da natürlich ein herber Schlag ins Kontor. Aus der Bedeutung des Leaders macht der Trainer keinen Hehl, ergänzt aber auch nüchtern: "Es wird nicht das letzte Mal sein, dass uns ein wichtiger Spieler fehlt. Ich habe volles Vertrauen in den Kader und die Stärke aller." Wer an Niakhatés Stelle in der Dreierkette auflaufen wird, lässt Svensson freilich offen. Als Favorit gilt Alexander Hack, der schon jüngst in Hoffenheim (2:0) nach Niakhatés Ausfall einsprang. Wer die Mannschaft als Kapitän anführen wird, gibt der Coach derweil schon bekannt: Abwehrkollege Stefan Bell, auch er hatte diese Rolle bereits in Hoffenheim übernommen.

"Vieles von der Arbeit in Freiburg und Mainz ähnelt sich"

Beide Teams werden "versuchen, ihr Spiel durchzudrücken", prophezeit Svensson, der zwar "Unterschiede in der Spielweise und der Ausbildung" ausmacht, gleichwohl auch deutliche Gemeinsamkeiten zwischen beiden Klubs erkennt: "Wir sind eher kleine Vereine, die ihre Nische suchen. Von daher ähnelt sich vieles von der Arbeit, die gemacht werden muss. Vor dem, was in Freiburg geleistet wird, habe ich allerhöchsten Respekt."

Für den Trainer geht es "immer um dieselben Tugenden"

Unabhängig vom Gegner, vom eigenen Personal und erst Recht unabhängig vom Tabellenstand hält Svensson zudem fest: "Mein Ehrgeiz ist es immer, Spiele zu gewinnen. Egal in welcher Konstellation. Und es geht immer um dieselben Tugenden, die wir bringen müssen." Zu diesem Anspruch gehört nicht zuletzt, dass schon die Offensivspieler mit vollem Einsatz Abwehrarbeit verrichten. Für die Stürmer sei das "brutal", erklärt der Fußballlehrer, "aber sie profitieren davon." Wie er es schaffe, die Angreifer entsprechend zu motivieren, erklärt der einstige Verteidiger knochentrocken: "Wenn du das nicht machst, spielst du nicht." Gewiss noch eine Parallele zum SC Freiburg.

"Auf eigener Kraft": Warum Mainz und Freiburg aktuell wieder mehr Gemeinsamkeiten aufweisen als zuletzt und in welchen Bereichen beide Klubs Stärke aus sich selbst heraus generieren - lesen Sie die große Story dazu im aktuellen kicker (Donnerstagsausgabe - oder hier im E-Magazine)

Thiemo Müller

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