Aus dem Trainingslager des FC Bayern in Doha/Katar berichtet Georg Holzner
Zwei Stunden lang dauerte das Training der Bayern an diesem Dienstag, am Ende ließ Niko Kovac seine Spieler in kurzen, aber intensiven Drei-gegen-drei-Spielen aufeinander los. Gefragt waren ein flinker Antritt, ein cleveres Zweikampfverhalten, genaue Pässe, dynamisches Umschalten und ein schneller Torabschluss. Eines dieser Dreierteams bestand aus den Innenverteidigern Mats Hummels, Jerome Boateng und Niklas Süle - das Trio verlor keines seiner Duelle.
Spielersteckbrief Süle
Heynckes erklärte, "dass es nur über das Team geht"
Das hat insbesondere Letzteren gefreut, wie er im Gespräch rund eineinhalb Stunden nach der kräftezehrenden Einheit preisgab. Süle hat ohnehin viel Spaß in dieser Vorbereitungswoche. "Es gibt Schlimmeres, als mit dieser Truppe in Doha zu trainieren", sagt er. Zumal die Mannschaft immer mehr zu einer geschlossenen Gemeinschaft zusammenwächst. Und darauf käme es an. Denn voriges Jahr, als Jupp Heynckes von Carlo Ancelotti übernahm, sei "das erste, das er gesagt hat", gewesen, "dass es nur über das Team geht", erklärt Süle, der gleich den Blick auf die wichtigsten Aufgaben im zweiten Saison-Halbjahr richtet.
Sechs Punkte sind nicht die Welt.
Niklas Süle
Gegen Liverpool im Achtelfinale der Champions League werde sich, geht es nach dem 23-Jährigen, die Mannschaft durchsetzen, "die besser zusammensteht". Auch in puncto Titelrennen in der Bundesliga sei dieser Teamspirit ein essentieller Bestandteil. Deshalb stünden die Chancen gar nicht schlecht, meint Süle: "Es gibt keinen einzigen in der Mannschaft, der nicht davon ausgeht. Sechs Punkte sind nicht die Welt. Das Wichtigste ist, dass wir unsere Spiele gewinnen, am besten 17 von 17 - und dass Dortmund auch mal Punkte liegenlässt. Ich glaube, wir werden Deutscher Meister."
Süles emotionale Rückkehr gleich zum Rückrundenauftakt
Das erste Ausrufezeichen und Dortmund unter Druck setzen möchten die Bayern bereits beim Rückenstart. Wenn die beiden Oberen der Tabelle jeweils in Topspielen ranmüssen. Der BVB trifft auf RB Leipzig, die Münchner müssen nach Hoffenheim. Zu Süles Ex-Klub. Für ihn werde es ein "ganz besonderes und emotionales Spiel", wie er sagt, "auch wenn ich in zehn Jahren noch bei Bayern sein sollte, wird es ein besonderes Spiel bleiben."
