Im Gottlieb-Daimler Stadion wollten 40.000 Zuschauer das gegen den Abstieg aus der Bundesliga richtungweisende Spiel sehen. Beide Trainer mussten auf wichtige Spieler verzichten. Während Felix Magath beim VfB Stuttgart weiter Adhemar und Bordon nicht einsetzen konnte, musste Eduard Geyer auf Cottbuser Seite seinen Mittelfeldstrategen und besten Torschützen, Miriuta, durch Scherbe ersetzen. Beim VfB stand Ernst für den Gelb-gesperrten Hildebrand im Tor, Hinkel musste zugunsten der dritten Spitze, Dundee, draussen bleiben, und auf der rechten Seite kam Lisztes für Gerber zum Zug. Bei Cottbus musste außer Miriuta auch Franklin die Startformation verlassen und wurde durch Helbig ersetzt.
Der 29. Spieltag auf einen Blick
Beide Mannschaften begannen die Partie zurückhaltend aber nervös. Während Stuttgart versuchte Druck zu entwickeln zogen sich die Cottbuser zurück und suchten über Konter Erfolg. Doch Stuttgart kam trotz dreier Spitzen nur zu zwei Kopfballchancen in der Anfangsphase, während der FC Energie die ordnende Hand von Miriuta im Mittelfeld stark vermisste. Ein Schock dann für den VfB in der 22.Minute. Soldo griff sich nach einem Zweikampf an den Oberschenkel und musste ausgetauscht werden. Die spätere Diagnose: Muskelfaserriss. Der junge Hinkel kam ins Team. In der Folgezeit kam Cottbus zu zwei Chancen nach Flanken von Helbig. Nach sieben Minuten hatte sich der VfB allerdings wieder sortiert, Thiam spielte fortan Libero, und der Einbahnstrassenfußball Richtung Cottbuser Tor setzte sich fort. Die grösste Torchance hatte in der 43. Minute aber der Cottbuser Kobylanski, der allein vor Torwart Ernst auftauchte, den Ball aber nicht am Stuttgarter Torhüter vorbei brachte. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen nichts. Während sich der VfB Stuttgart verzweifelt abmühte, Chancen herauszuspielen, warteten die Cottbuser dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte. Es entwickelte sich ein lange Zeit unansehliches Gekicke, das erst in der 72. Minute durch einen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Heynemann beendet wurde. Balakov hatte mit einem seiner wenigen Geniestreiche Ganea vor dem Cottbuser Tor freigespielt, und Vata zog dem einschussbereiten Rumänen die Beine weg. Es gab wenig Diskussionen über diese Entscheidung. Den fälligen Strafstoss verwandelte Balakov sicher. Energie Cottbus versuchte in der verbleibenden Spielzeit, die defensive Einstellung aufzugeben und selbst zu Chancen zu kommen, doch zu mehr als zwei Freistössen kamen die Lausitzer nicht. Auch hier wurde Ballzauberer Miriuta auf Seiten der Cottbuser schmerzlich vermisst. So konnten die Schwaben einen wegen der höheren Spielanteile letztlich verdienten Erfolg nach Hause spielen. Stuttgart steht nach diesem Erfolg zunächst auf einem Nicht-Abstiegsplatz, während Cottbus hinter die Schwaben zurückfallen und die Hoffnungen auf den Klassenerhalt nun voll auf die restlichen Heimspiele legen muss.
Analyse mit Noten folgt am Montagabend