Bundesliga

Strittige Szenen in Augsburg: Ittrichs Erklärung, Reuters Wunsch

Zwei Szenen bei FCA-Sieg sorgen für Diskussionen

Strittige Szenen in Augsburg: Ittrichs Erklärung, Reuters Wunsch

Schiedsrichter Patrick Ittrich (l.) und FCA-Manager Stefan Reuter im Zwiegespräch.

Schiedsrichter Patrick Ittrich (l.) und FCA-Manager Stefan Reuter im Zwiegespräch. IMAGO/Sven Simon

"Es war auch für den Schiedsrichter ein anstrengendes Spiel auf Messers Schneide. Abstiegskampf, da muss man durch", sagte der Unparteiische aus Hamburg. Unstrittig war für ihn und alle anderen Beteiligten das erste aberkannte Tor nach sechs Minuten. Schütze Arne Engels sprang der Ball unmittelbar zuvor an die Hand, laut Regel durfte der Treffer nicht zählen.

Wesentlicher kniffliger wurde es nach der Halbzeit, Aufregung inklusive. Ittrich kassierte das vermeintliche Führungstor des FCA erneut ein, es wäre ein sehr kurioses gewesen. Ermedin Demirovic schoss an den Pfosten, von dort prallte der Ball zurück an sein linkes Bein und von dort ins Tor. Doch zu früh gefreut. Kelvin Yeboah hatte zuvor Kevin Vogt mit der Hand im Gesicht getroffen. Aber war es eine so krasse Fehlentscheidung, dass der VAR eingreifen musste? Für Ittrich schon, der erklärte: "Ich habe mich auf die Füße fixiert, konnte nicht sehen, was oben passiert. Es war ein Volltreffer ins Gesicht, deshalb musste ich das Tor aberkennen."

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Für Augsburgs Manager Stefan Reuter war die Szene nicht so eindeutig: "Kelvin kommt ins Straucheln, trifft ihn im Fallen, für mich war das nicht so tragisch. Man kann das Tor zurücknehmen, aber dann hätte ich es gut gefunden, wenn er sich die Szene mit Demirovic wenigstens anschaut." Diese passierte in der 58. Minute, als Thomas Delaney den Augsburger Angreifer mit dem Ellbogen im Gesicht touchierte. "Ich meine schon, dass Delaney voll mit dem Ellbogen dran ist", urteilte Reuter, Ittrich sah es anders und erklärte den Unterschied zum aberkannten Tor: "Die Intensität ist der Unterschied zur Elfmeterszene. Hier war es ein Kampf um den Ball, für mich ein Unterschied in der Auslegung und Intensität."

Beide Szenen für sich kann man als Schiedsrichter so entscheiden. Verständlich allerdings auch die Augsburger Sicht, dass beide Male gegen sie entschieden wurde. Am Ende war es egal, dass dritte 1:0 im dritten Heimspiel 2023 bedeutete einen großen Schritt raus aus der Abstiegszone. Und Itrrich? War mit sich zufrieden und meinte: "Es gibt keinen Ärger mehr, Augsburg hat ja gewonnen."

Frank Linkesch

Bilder zur Partie FC Augsburg - TSG Hoffenheim