17. SPIELTAG
Seit Mitte September (0:1 bei Eintracht Frankfurt II) waren die Stuttgarter Kickers vor dem Anpfiff der Sonntagspartie gegen den FC 08 Homburg ungeschlagen. Jüngst gelang im Spitzenspiel beim SGV Freiberg ein 2:0-Erfolg. Im Vergleich dazu änderte Kickers-Trainer Mustafa Ünal in seinem 100. Spiel als SVK-Cheftrainer seine Startformation folgendermaßen: Dicklhuber und Braig ersetzten Antlitz und Campagna (Gelb-Sperre).
Gegner Homburg bewies in den letzten Wochen, dass Sensationen im DFB-Pokal nicht zu Lasten der Liga gehen müssen. Die Saarländer waren nämlich seit sechs Regionalliga-Spielen unbesiegt und holten aus diesen Partien fünf Siege. Am Sonntag ließ Trainer Danny Schwarz die identische erste Elf wie beim 3:0 gegen Steinbach Haiger auflaufen.
In den ersten Minuten gingen die Kickers sofort aggressiv vorne drauf und hatten viel Ballbesitz in der Homburger Hälfte. Vor dem Tor machte sich das aber nicht entscheidend bemerkbar, da die Gäste aus dem Saarland sehr diszipliniert und kompakt verteidigten.
Der erste Homburger Angriff führte in der 26. Minute sofort zur Führung: Der von Hoffmann steil geschickte Eisele brachte den Ball vom rechten Strafraumeck halbhoch auf den langen Pfosten, wo Quirin die Kugel mit der Innenseite über die Linie drückte.
Die Stuttgarter schüttelten sich kurz und schlugen dann zurück. Parierte Gäste-Keeper Kretzschmar in der 33. Minute noch den wuchtigen Freistoß von Dicklhuber, landete der anschließende Einwurf im Strafraum beim SVK-Stürmer, der aus der Drehung unhaltbar einschoss.
Bis zur Pause neutralisierten sich beide Teams zwischen den Strafräumen, sodass es mit 1:1 in die Kabinen ging. Generell machten beide Defensivreihen im ersten Durchgang einen hervorragenden Job, denn bis auf die zwei Chancen, die zu den Toren führten, war in den Strafräumen so gut wie nichts los.
Kickers starten aktiver
Gut drei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Braig die Stuttgarter Führung auf dem Fuß. Nach flacher Hereingabe von Leon Maier drehte sich der 32-Jährige im Sechzehner um seinen Gegenspieler und verfehlte das Gehäuse nur um Zentimeter. Bei den Abschlüssen von Tekerci und Berisha fehlte kurz darauf auch nicht viel.
Doch wieder schlug Homburg aus dem Nichts zu: Nach einer Flanke von links köpfte der frisch eingewechselte Harres in der 61. Minute aus kurzer Distanz an die Unterkante der Latte. Der Ball sprang zwar zurück ins Feld, aber das Gespann um Schiedsrichter Marc Heiker wollte vermutlich erkannt haben, dass die Kugel hinter der Linie aufsprang. Die Stuttgarter konnten es nicht fassen und protestierten vehement.
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Mit viel Wut im Bauch drückten die Hausherren auf den schnellen Ausgleich. In Minute 67 ging Mauersberger im Strafraum zu Boden, Heiker zeigte auf den Elfmeterpunkt. Dicklhuber schnappte sich den Ball und verlud Kretzschmar, 2:2. Da der frischgebackene Doppeltorschütze beim Torjubel noch ein paar höchstwahrscheinlich unschöne Worte für den Homburger Keeper parat hatte, entstand eine kurze Rudelbildung. Seit dem zweiten, höchst umstrittenen FCH-Treffer war das Geschehen für einige Zeit emotional aufgeladen.
Mit zunehmender Dauer beruhigten sich die Gemüter. Klar erkennbar war, dass die Kickers mit aller Macht den Heimsieg wollten. Die Ünal-Elf drängte in den letzten zehn Minuten die Gäste tief in deren eigenen Hälfte. Doch auch weil Kretzschmar noch zweimal seine Faust an den Ball bekam, nahm Homburg einen Zähler mit in die Saarpfalz. Aufgrund der Spielanteile wäre mehr auch nicht verdient gewesen, denn offensiv setzten die Blauen wesentlich mehr Akzente.
Die nächsten Aufgaben
Die Fans der Stuttgarter Kickers können sich bereits auf das nächste namhafte Duell freuen, denn kommenden Samstag gastiert Kickers Offenbach auf der Waldau. Homburg wird dann zeitgleich beim VfR Aalen gefordert sein.