Bundesliga

Stevens: "Noch viel zu tun"

Hamburg: Team beeindruckt mit Frühform

Stevens: "Noch viel zu tun"

HSV-Trainer Huub Stevens

Das war längst nicht alles. Huub Stevens sieht Luft nach oben. imago

Stevens tritt trotz ansehnlicher Frühform verbal die Bremse, seine Spieler aber präsentieren sich angriffslustig in der Vorbereitung auf die Rückrunde - auf und neben dem Platz. Der Titel in Dubai soll nicht der letzte in 2008 gewesen sein. 2:1 gegen Vasco da Gama, 4:0 gegen eine, allerdings ersatzgeschwächte, Nationalelf von China und neben überzeugenden Ergebnissen auch erfrischende Kombinationen.

de Jong: "Haben das Potenzial, etwas zu holen"

"Ich war selbst überrascht, wie gut es spielerisch schon funktioniert", sagt David Jarolim. "Es ist ein Zeichen, dass wir gut drauf sind. Selbst nach der Führung im Spiel gegen China wollte jeder weitermachen, da war viel Spielfreude." Nigel de Jong sieht es ähnlich: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir erst seit einer Woche im Training sind. Wir wirken schon weiter, das gibt uns viel Vertrauen. Wir sind noch in drei Wettbewerben und haben das Potenzial, etwas zu holen."

Hamburg in Frühform - die Gründe sind vielschichtig. Die Pause tat vielen Profis, die gegen Ende der Serie mit Formverlusten zu kämpfen hatten, gut, war aber nicht zu lang. "Konditionell haben die Jungs nicht viel verloren, wirken jetzt aber wieder frischer und kombinieren sehr flüssig", hat auch Sportchef Dietmar Beiersdorfer erkannt.

Van der Vaart ist heiß auf die Rückrunde

Hinzu kommt: Der Afrika-Cup droht nicht zur großen Belastungsprobe zu werden. Das Außenverteidigerpaar werden Guy Demel und Jerome Boateng bilden, im Angriff rangieren Paolo Guerrero, Ivica Olic und Maxim Choupo-Moting derzeit ohnehin vor dem fehlenden Mohamed Zidan (Afrika-Cup mit Ägypten). Ein weiterer Grund: Rafael van der Vaart steckt die täglich wechselnden Meldungen über das Interesse und dann wieder angebliche Nicht-Interesse von Juventus Turin ähnlich locker weg wie das Sommertheater mit Valencia. "Ihn belastet so etwas nicht", hat Stevens erkannt. Den Beweis trat der Kapitän in Dubai an, bestach in beiden Partien, glänzte vor allem gegen China als Doppeltorschütze und Vorbereiter. "Wir sind richtig gut drauf, von mir aus könnte es schon losgehen."

Ein Zwischenfazit, dem sich Stevens aber nicht anschließen mag. "Ich sehe die Mannschaft noch nicht da, wo ich sie haben will", sagt der Coach, "wir haben noch viel zu tun." Am heutigen Montag geht die Arbeit weiter. Ein freier Tag nach Dubai ist nicht vorgesehen.

Bastian Reinhardt

Enttäuscht: Bastian Reinhardt droht der Platz in der Warteschleife. imago

Der Hamburger Härtefall Reinhardt

Für Bastian Reinhardt läuft die Vorbereitung auf die Rückrunde allerdings nicht optimal. Das Pflichtspieljahr beginnt für den HSV bereits Ende Januar im DFB-Pokal in Essen. In jenem Wettbewerb ist der 32-Jährige aber noch rotgesperrt, Priorität in den Testspielen hat für Huub Stevens daher die Feinabstimmung zwischen Joris Mathijsen und Vincent Kompany in der Innenverteidigung - das Abwehrduo der Zukunft? Im ersten Test in Dubai gegen Vasco da Gama kam Reinhardt gar nicht zum Zug, "und in den letzten Tests bis Essen wird es wahrscheinlich ähnlich laufen. Eine schwierige Situation, wenn sich die Mannschaft in der Vorbereitung ohne einen einspielt." Reinhardt als Härtefall. In der Hinserie kam er auf 15 Einsätze. Jetzt droht ihm der Platz in der Warteschleife.

Aus Dubai berichtet Sebastian Wolff