"Einige Einzelgespräche" mit Spielern hatte Huub Stevens bei seiner Vorstellung am frühen Freitagnachmittag angekündigt, direkt im Anschluss an seinen öffentlichen Auftritt bat der 67-Jährige aber erst einmal alle auf den Übungsplatz und hielt vor versammelter Mannschaft eine kurze Ansprache. Allzu viele Worte verlor er für den Rest der Einheit nicht mehr, zumindest nicht lautstark. Schalkes beliebter Jahrhunderttrainer verfolgte die Übungen hauptsächlich beobachtend.
Stevens ließ seine Aura auf die ebenso erfolglose wie völlig verunsicherte Mannschaft wirken. Geleitet wurden die Übungen im rund 60-minütigen Abschlusstraining hauptsächlich von den vier Co-Trainern. Naldo, Matthias Kreutzer und Onur Cinel stammen noch aus dem Stab von Manuel Baum, Mike Büskens hingegen wurde kurzfristig von Stevens mit ins Boot geholt.
Spielerisch kann der Niederländer, der das Traineramt nur für das Ligaspiel gegen Arminia Bielefeld am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sowie die Pokalpartie am Dienstag gegen Ulm übernommen hat, in der Kürze der Zeit nichts Elementares verändern, was er selbst einräumt. "Die Freude zurückzubringen" sei nun "das Wichtigste", sagt Stevens und knüpft dieses Bestreben selbstverständlich an einen Sieg gegen Bielefeld.
Stevens und Büskens bildeten (gemeinsam mit Gerald Asamoah) schon 2019 Schalkes Retter-Gespann, als sie nach der Entlassung von Domenico Tedesco drei Monate die Verantwortung trugen. Sie schafften nicht zuletzt mit einem 4:2-Sieg in Dortmund den Klassenerhalt - allerdings ohne in ihrer Zeit ein Heimspiel gewonnen zu haben. Sie spielten zu Hause gegen Stuttgart und Augsburg jeweils 0:0 und verloren gegen Hoffenheim (2:5), Frankfurt (1:2) und Leipzig (0:1).
Seinen letzten Ligasieg als S04-Trainer in der Veltins-Arena feierte Stevens am 10. Novenber 2012 beim 2:1 gegen Werder Bremen. Ganz Schalke hofft, dass nun noch einer dazukommt.
