Bundesliga

Stevens rechnet mit Bochum und Berlin als direkte Absteiger

Ex-Trainer traut Schalke die Relegation zu

Stevens rechnet mit Bochum und Berlin als direkte Absteiger

Huub Stevens traut Schalke 04 den Relegationsrang zu.

Huub Stevens traut Schalke 04 den Relegationsrang zu. imago images/Revierfoto

Vier der fünf aktuell auf den letzten Rängen platzierten Mannschaften hat Huub Stevens einst selbst trainiert. Mit ihm feierte Schalke 1997 (Gewinn des UEFA-Cups) den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, Hertha BSC führte der Niederländer 2003 in denselben Wettbewerb, den VfB Stuttgart bewahrte er gleich zweimal vor dem Abstieg (2014 und 2015), bei der TSG Hoffenheim musste er einst vorzeitig wegen Herzrhythmusstörungen den Dienst quittieren (2016). Nur beim VfL Bochum arbeitete der inzwischen als Trainer nicht mehr zur Verfügung stehende 69-Jährige nie - was nichts damit zu tun hat, dass er diesen Verein am Ende auf einem der direkten Abstiegsplätze erwartet, während er Schalke 04 den Relegationsrang zutraut.

"Noch vor wenigen Wochen hatte ich kaum Hoffnung, dass dem FC Schalke 04 der Klassenerhalt gelingen kann. Die Tabellensituation war einfach zu niederschmetternd", schreibt Stevens in einer Kolumne für den kicker (Donnerstagsausgabe). "Schalke hat nun gezeigt, wie schnell sich die Vorrausetzungen im Fußball verändern können. Zwölf Spieltage vor Schluss traue ich diesem Verein zu, dass er mindestens den Relegationsplatz noch erreicht."

"Reis verleiht der Mannschaft eine Handschrift"

Stevens nennt dafür mehrere Gründe, Thomas Reis spielt dabei eine Hauptrolle. Schalkes Trainer "verleiht der Mannschaft eine Handschrift, die immer deutlicher wird - defensiv wie offensiv", sagt Stevens. "Man merkt ihm seine Erfahrung als Trainer an. Er strahlt Ruhe und Souveränität aus, hat klare Ideen, scheut keine harten Entscheidungen und hat den Mut zum Risiko. Spieler spüren das - und entwickeln immer mehr Vertrauen in den Trainer, aber auch in die eigenen Fähigkeiten."

"Diese Mannschaft lebt!"

Die Schalker Mannschaft mache auf Stevens "einen stabilen Eindruck". Sie könne personelle Ausfälle inzwischen gut kompensieren, "vor allem sehe ich Spieler, die Rückschläge gemeinsam verkraften können und füreinander einstehen". Stevens betont: "Diese Mannschaft lebt!" Das sei "in der jüngeren Vergangenheit bei Königsblau leider nicht immer der Fall" gewesen.

"Nicht gedacht hätte ich, dass der VfB Stuttgart in dieser Saison derart in Abstiegsnot geraten würde, noch weniger habe ich das aber bei der TSG Hoffenheim vermutet. Ich denke, dass beide Vereine selbst nicht damit gerechnet haben - genau das ist für sie nun eine Gefahr", sagt Stevens. "Die Situation, in die beide hineingerutscht sind, kann lähmen."

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Trotzdem: "Letztendlich glaube ich, dass Bruno Labbadia dank seiner immensen Erfahrung den VfB retten und auch Pellegrino Matarazzo mit Hoffenheim den Abstiegskampf erfolgreich überstehen wird."

Düster ist Stevens' Prognose für Bochum und Berlin

Hertha BSC "könnte an den eigenen Ansprüchen scheitern", meint der Niederländer. "Ich fürchte, Hertha wird am Ende als direkter Absteiger in die 2. Liga müssen, begleitet vom VfL. Die Bochumer hatten unter Thomas Letsch starke Phasen, vor allem zu Hause, aber mir fehlt hier die Konstanz."

Alles zum brisanten Ruhrpott-Derby zwischen Bochum und Schalke, dem ersten seit 2010, lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des kicker (auch als eMagazine).

Toni Lieto