Bundesliga

Startelfkandidaten und ein großer Gewinner: Das Resümee von Bayerns USA-Reise

Der kicker im Trainingslager des Rekordmeisters

Startelfkandidaten und ein großer Gewinner: Das Resümee von Bayerns USA-Reise

Die Partie gegen D.C. United war eines von zwei Testspielen auf Bayerns USA-Reise.

Die Partie gegen D.C. United war eines von zwei Testspielen auf Bayerns USA-Reise. IMAGO/Icon Sportswire

Knapp eine Woche war der FC Bayern in den Vereinigten Staaten von Amerika unterwegs. Sechs Trainingseinheiten und zwei Testspiele absolvierten die Münchner in Washington D.C. und Green Bay. Die eine Partie, gegen D.C. United, gewannen der deutsche Rekordmeister mit 6:2; das zweite Spiel gegen Manchester City verlor der FCB mit 0:1. Auffällig dabei: Gerade gegen das Team von Pep Guardiola waren die Bayern offensiv zu schwach. Kein Schuss aufs Tor, wenig Kreativität. Und defensiv wackelig - der Pfosten, Sven Ulreich und knapp verfehlte Abschlüsse der Engländer verhinderten eine höhere - und nicht unverdiente - Niederlage. Der kicker schildert weitere Erkenntnisse der USA-Reise.

Mané klasse - von Kimmich, Sané und Gnabry muss mehr kommen

Von den Neuzugängen überzeugten Sadio Mané, der für fußballerische Glanzpunkte sorgte und auch als Anspielstation ein wichtiges Element war. Er fehlte gegen Manchester City. Und mit ihm eine zentrale Figur der bayerischen Offensive. Denn: Von Serge Gnabry und Leroy Sané kam zu wenig, das Duo ist zu mehr imstande. Auch Joshua Kimmich war nicht derart prägend für das Bayernspiel, wie er es in der Vergangenheit regelmäßig gezeigt hat. Natürlich ist bei diesem Trio die Erwartungshaltung entsprechend hoch.

Dafür aber präsentierte sich Ryan Gravenberch, ein weiterer Neuer, als ernsthafter Startelfkandidat. Der Niederländer trat furchtlos auf, bringt viel Durchsetzungsvermögen mit und einen harten Schuss aus der zweiten Reihe. Gerade in Abwesenheit von Leon Goretzka, der am Knie operiert wurde und rund sechs Wochen ausfallen wird, ist der erst 20-Jährige eine super Option im Mittelfeld. Zudem überraschte Marcel Sabitzer, der sich im Vergleich zur abgelaufenen Saison deutlich gesteigert, gegen den Ball sehr akribisch gearbeitet hat und auch mit einer anderen Körpersprache auf dem Feld stand.

Zirkzee gefiel - Oliver Kahn ist der große Gewinner

Ebenso gefiel den Münchner Verantwortlichen der Esprit von Joshua Zirkzee (21). Zwar mag der Stürmer im Anlaufverhalten ein paar Defizite haben, aber im Strafraum schaltete er unheimlich schnell und zeigte sich in Torlaune. Ähnlich wie Paul Wanner (16), der insbesondere aus der Distanz sehenswerte Schüsse abgab; oder Gabriel Vidovic (18), der unbeeindruckt und ruhig am Ball agierte.

Und außerhalb des Platzes gab es einen großen Gewinner: Vorstandsboss Oliver Kahn. Der CEO überzeugte bei öffentlichen Auftritten mit klaren Ansagen, hatte Charme und Witz, er rüffelte Trainer Julian Nagelsmann, bezog Stellung zu sozial-politischen Themen und strahlte stets Souveränität aus. Diesen Kahn braucht der FC Bayern.

Georg Holzner

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