Regionalliga

Türkgücü München spielt künftig in Fürstenfeldbruck

BFV-Deadline am Dienstag

Stadionfrage wohl geklärt: Türkgücü München spielt in Fürstenfeldbruck

Türkgücü München spielt in der neuen Regionalliga-Saison in Fürstenfeldbruck.

Türkgücü München spielt in der neuen Regionalliga-Saison in Fürstenfeldbruck. IMAGO/Lackovic

Die wochenlang offene Frage nach der Regionalliga-Spielstätte für Türkgücü München scheint sich gerade rechtzeitig zu klären. Bis Dienstag muss der Verein eine Antwort auf die offene Stadion-Frage liefern. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) fordert an jenem Stichtag endlich Klarheit. Denn maximal zwölf Spiele können die Münchner im Grünwalder Stadion austragen, darunter, wie Türkgücü-Präsident Taskin Akkay betont, "sämtliche Risikospiele". Da sich Türkgücü das Stadion mit dem TSV 1860 München und dem Ligarivalen FC Bayern II teilen muss, benötigt der Klub eine Ausweichspielstätte. Nachdem es zunächst deutliche Absagen aus Heimstetten, Garching und Ismaning gehagelt hatte, wurde die Vereinsführung schließlich in Fürstenfeldbruck fündig.

Offene Fragen: BFV benötigt Bestätigung der Zuschauer-Kapazität

Zuletzt gab es diesbezüglich noch Unklarheiten, die Einigung stand lange Zeit wegen einer veritablen Provinzposse zwischen Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Erich Raff und Jakob Ettner, dem Präsidenten des SC Fürstenfeldbruck, auf der Kippe. Mitte Mai hieß es in einer Mitteilung des Klubs, dass man auf das Ziel einer zügigen Erledigung und Umsetzung der offenen Punkte hinarbeite, um den Spielbetrieb pünktlich aufnehmen zu können. Geklärt sind einige offene Punkte noch nicht; es sind noch etliche Maßnahmen nötig, um das altehrwürdige Stadion an der Klosterstraße regionalligatauglich zu gestalten: der BFV benötigt die Bestätigungen der Zuschauer-Kapazität von mindestens 2 500 Plätzen, die Stellungnahmen der Behörden sowie die Vorlage eines Sicherheitskonzeptes, worum sich aktuell eine von Akkay beauftragte Firma kümmert. Akkay ist zuversichtlich, dass die Probleme in der nächsten Woche ausgeräumt werden und Türkgücü in der kommenden Saison Regionalliga-Fußball in Fürstenfeldbruck präsentieren kann.

Zumal sich die Frage nach Alternativen auch schlichtweg nicht beantworten lässt. Das Olympiastadion, in das Türkgücü zuletzt in der 3. Liga für einige Partien ausgewichen war, ist für die Regionalliga überdimensioniert. Das Dantestadion, in dem Türkgücü noch in den 80er und 90er Jahren angetreten war, ist längst für Münchens American Footballer reserviert. Akkays Plan lautet, "die erste Saison zu überstehen, um mehr Zeit zu haben". Langfristig wünscht er sich, dass seinem Verein "eine Heimat geschaffen" wird.

Türkgücü verfolgt weiterhin ambitionierte Ziele

Denn selbst die Trainingsbedingungen auf der heimischen Bezirkssportanlage an der Perlacher Heinrich-Wieland-Straße sind für derart hochklassigen Amateurfußball mehr als grenzwertig. "Um in der Regionalliga langfristig Fuß zu fassen", betont der Präsident, "soll die gute Nachwuchsarbeit intensiviert werden." Der Klub träumt sogar weiterhin von einem eigenen Nachwuchsleistungszentrum. Darüber hinaus will er auch die Anbindung der türkischen Community in München verbessern. Mit einer "leistungsstarken Multi-Kulti-Truppe" sollen Zuschauer begeistert werden. Bis zum Saisonstart hofft Akkay zudem, einen Hauptsponsor vorstellen zu können. Anders als zuletzt soll die Unterstützung auf mehrere Schultern verteilt werden. Aktuell hat der Präsident allerdings für seine Visionen schlichtweg keine Zeit. Die Stadionthematik muss zunächst geklärt werden.

kon/mh

Profi-Aufstieg oder Amateur-Absturz: Diese Klubs schweiften zwischen den Fußball-Lagern