2. Bundesliga

St. Pauli unter Hürzeler: Sieben Tore und eine neue Facette

Neuer Trainer erweitert die Möglichkeiten

St. Pauli unter Hürzeler: Sieben Tore und eine neue Facette

Will das Repertoire seiner Mannschaft erweitern: Fabian Hürzeler.

Will das Repertoire seiner Mannschaft erweitern: Fabian Hürzeler. IMAGO/Oliver Ruhnke

Die Kritik aus Bremen hat Fabian Hürzeler in Kauf genommen. St. Paulis neuer Cheftrainer hatte den Trainingslager-Test gegen den Bundesligisten SV Werder aus der Überzeugung abgesagt, dass seiner Mannschaft intensive Trainingseinheiten deutlich mehr bringen würden. Das Ergebnis: Ein 7:2 gegen den Schweizer Erstligisten FC Lugano.

Das Motto des Trainers lautet: Kein Tag und kein Test sollen ungenutzt verstreichen. Auf die vier Mal 30 Minuten gegen Lugano im spanischen Benidorm hatte der 29-Jährige seine Profis intensiv vorbereitet - und war nicht nur wegen der Treffer von Adam Dzwigala (2), Lukas Daschner (2), David Otto, Johannes Eggestein und Franz Roggow hochzufrieden: "Wir haben die Dinge, die wir in den Einheiten zuvor trainiert haben, gut bis sehr gut umgesetzt."

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Und dies trotz einiger Ausfälle: Torwart Nikola Vasilj war zuvor wegen eines Trauerfalls in der Familie aus Spanien abgereist, Etienne Amenyido und Luca Zander fehlten wegen muskulärer Probleme, auch der neue Verteidiger Karol Mets kam noch nicht zum Einsatz. Der 29-jährige Este soll nach verspätetem Einstieg in die Vorbereitung erst vernünftig aufgebaut und an den Kader herangeführt werden.

Doch auch ohne potenzielle Stammkräfte bekam der neue Chef über weite Strecken das zu sehen, was er im Vorfeld vorgegeben und erarbeitet hatte. "Wenn wir Ballgewinne in den Zonen haben, in denen wir sie haben wollen, können wir sehr gut umschalten", bilanziert Hürzeler und fordert: "Das muss der Mannschaft eine Botschaft sein, dass sie weiß, auch daraus Torchancen kreieren zu können, und nicht nur dann, wenn wir den Ball haben."

Der Nachfolger und bisherige Assistent von Timo Schultz ist seit seinem Dienstantritt bemüht, das zuvor vor allem auf Ballbesitz angelegte St. Pauli-Spiel um die Facette Umschaltspiel zu erweitern, um Stabilität und vor allem Balance herzustellen, die zuletzt gefehlt hatte. Am Samstag ist dies bis auf eine Phase, in der die Schweizer zwischen der 40. Und 50. Minute von einem 0:4-Rückstand auf 2:4 verkürzt hatten, streckenweise eindrucksvoll gelungen, denn Hürzeler unterstreicht: "Lugano war ein sehr guter Gegner mit hoher individueller Qualität." Auch deshalb war der Test von Benidorm ein erstes Ausrufezeichen unter dem neuen Cheftrainer.

Sebastian Wolff

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