Bundesliga

Michael Zorc: "Ich muss nicht ständig den Papageien spielen"

Dortmunds Standpunkt ist trotz erneuter Spekulationen um Haaland unverändert

Sportdirektor Zorc: "Ich muss nicht ständig den Papageien spielen"

Er ist bei Haaland nicht gesprächsbereit: BVB-Sportdirektor Michael Zorc. 

Er ist bei Haaland nicht gesprächsbereit: BVB-Sportdirektor Michael Zorc.  imago images

Transferphasen sind für Verantwortliche, Fans, Spieler und Medien immer eine turbulente Zeit. So wild wie in diesem Jahr aber dürfte es zuletzt selten zugegangen sein - obwohl sich viele Klubs doch corona-bedingt eigentlich einer gewissen Zurückhaltung verschrieben hatten. Für die ganz großen Klubs und Spieler allerdings gilt das ganz offensichtlich nicht - siehe Lionel Messi zu Paris, Cristiano Ronaldo zu Manchester United, demnächst womöglich Mbappé zu Real Madrid. Fast folgerichtig erscheint es angesichts dieser spektakulären Transfers, dass kurz vor dem Ende der Wechselperiode auch der Name Erling Haaland wieder auftaucht in unzähligen Gerüchten, Tweets und Meldungen.

In Dortmund hat man sich daran gewöhnt und einen gewissen Gleichmut entwickelt. Seit Wochen, nein: seit Monaten versichern Klubboss Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl unisono, dass der Norweger auch in der Saison 2021/22 noch für den BVB auf Torejagd gehen wird und ein Wechsel in diesem Sommer nicht in Frage kommt. Spekuliert wird dennoch weiter - am Sonntag erst wieder, als es in internationalen Medien hieß, Paris Saint-Germain wolle das Geld, das durch den Mbappé-Deal mit Real Madrid möglicherweise in die Kassen gespült wird, direkt weiter investieren: in Haaland.

BVB will in der Defensive noch nachlegen

Vom kicker darauf angesprochen reagiert Zorc am Sonntag entspannt: "Ich gehe davon aus, dass wir jetzt noch zwei Tage lang mit wilden Gerüchten konfrontiert werden", sagt der 59-Jährige und bekräftigt auf seine Weise den Dortmunder Beschluss, den Angreifer nicht ziehen zu lassen: "Unser Standpunkt ist klar, ich muss nicht ständig den Papageien spielen."

Auch wenn dem BVB im kommenden Sommer die Hände gebunden sind, weil Haaland dann für eine feste Ablösesumme in Höhe von 75 Millionen Euro den Klub verlassen kann, erliegen die Dortmunder nicht den Verlockungen des großen Geldes, das ein Verkauf bringen könnte.

Die Saisonziele sind ambitioniert - und um sie zu erreichen, benötigt der BVB Haalands Tore. Die finanzielle Notwendigkeit eines Last-Minute-Verkaufs des 21-Jährigen besteht ohnehin nicht. Im Gegenteil: Dortmund will selbst noch einmal aktiv werden und in der Defensive nachlegen. Auch das schürt Spekulationen, wenn auch weit weniger spektakuläre.

Ruhe kehrt erst am 1. September wieder ein, wenn das Transferfenster geschlossen ist. Zumindest kurzzeitig. Denn eins ist sicher: Die Gerüchte um Haalands Zukunft werden danach schon bald wieder Fahrt aufnehmen.

Matthias Dersch

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