Bundesliga

Sportdirektor Rolfes schließt Bosz-Entlassung kategorisch aus

Ex-Nationalspieler spricht im kicker

Sportdirektor Rolfes schließt Bosz-Entlassung kategorisch aus

Das Vertrauensverhältnis ist intakt: Bayer-Coach Peter Bosz (links) und Sportdirektor Simon Rolfes.

Das Vertrauensverhältnis ist intakt: Bayer-Coach Peter Bosz (links) und Sportdirektor Simon Rolfes. imago images

Nur drei der letzten 13 Spiele hat Leverkusen gewonnen, die Werkself steckt in einer Krise. Diese kann Rolfes schnell begründen: "Uns fehlt derzeit die Stabilität und damit auch die Konstanz. Wir haben gegen Dortmund (2:1, Anm.d.Red.) oder Stuttgart (5:2) zwischendurch sehr gute Leistungen gezeigt, aber wir haben nicht die Konstanz aus der Hinrunde entwickeln können. Wir sind schwer aus der kurzen Winterpause gekommen. Da haben wir die letzte Griffigkeit, die letzte Energie, die letzte Konsequenz, das Tor machen zu wollen, vermissen lassen."

Was auch Peter Bosz immer mehr in den Brennpunkt rückt. Bei Bayer vermitteln sie aber Unaufgeregtheit und Vertrauen. "Der Trainer ist gefordert, daran zu arbeiten", sagt Rolfes und schiebt schnell hinterher: "Das macht Peter auch. Gegen Bern (3:4 nach 0:3, Anm.d.Red.) hat er zur Halbzeit richtig nachjustiert, umgestellt, um die Stabilität zu bekommen. Dann war es auch ein anderes Spiel nach vorne." Derartige Phasen "wie die aktuelle gibt es immer mal in einer Saison, in denen es einem schwerer fällt, in denen man keinen Flow hat". Nun gelte es schnell wieder gute Ergebnisse einzufahren, "damit die Mannschaft Selbstvertrauen bekommt".

Umso mehr sind wir jetzt in der Europa League gefordert, weiterzukommen.

Simon Rolfes

Dass der Druck auf Bosz wächst, ist kein Geheimnis. Eine öffentliche Diskussion lässt Rolfes aber nicht zu. "Peter macht hier seit mehr als zwei Jahren gute Arbeit. Wir haben in vielen Bereichen eine gute Entwicklung genommen. Das steht außer Frage." Allerdings habe der Klub auch "hohe Ziele" und eines davon im Pokal bereits verpasst. "Umso mehr sind wir jetzt in der Europa League gefordert, weiterzukommen." Ob Bosz dann bei einem Aus gegen Bern wackle? "Nein! Ein Trainerwechsel ist kein Thema", stellt Rolfes unmissverständlich klar.

Was passiert, wenn Bayer die Champions League verpasst?

Ein wenig besorgt schielen die Verantwortlichen freilich auch auf die Bundesliga-Tabelle, in der Bayer aktuell "nur" Fünfter ist und bereits fünf Zähler Rückstand auf die formstarken Teams aus Wolfsburg und Frankfurt hat. Was, wenn die Teilnahme an der Königsklasse verpasst wird? "Es ist keine Frage, dass die beträchtlichen Champions-League-Einnahmen Einfluss auf die Kaderplanung haben. Im Falle entsprechender Mindereinnahmen müsstest du auch die danach ausrichten", gesteht Rolfes.

Auf die Frage, ob Leistungsträger verkauft werden müssten, um den drittteuersten Kader der Liga zu finanzieren, weicht Rolfes geschickt aus: "Natürlich müssten wir die Personalkosten danach ausrichten. Wir haben Spieler, deren Kontrakte auslaufen, und müssten dementsprechend bei Vertragsverlängerungen oder neuen Spielern berücksichtigen, in welchem Rahmen wir agieren können - wie wir es auch schon in der Vergangenheit gemacht haben." Grundsätzlich habe Bayer aber "seriös gewirtschaftet".

Ein frühes Europa-League-Aus, um den Fokus für die Bundesliga zu schärfen, wehrt Rolfes ab. "Wir wollen in jedem Wettbewerb gewinnen und möglichst weit kommen. Sonst bräuchte man nicht teilzunehmen."

Was Sportdirektor Rolfes über den Ausfall von Lukas Hradecky, die Rolle von Niklas Lomb, das aktuelle Fehlen "verbaler Leader" und den Kampf um die Champions-League-Plätze sagt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des kicker.

msc/SvN

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