Bundesliga

Bochums Sportchef Fabian: "Weil wir nur der VfL Bochum sind?"

Mächtig Ärger über Entscheidungen von Schiedsrichter Reichel

Sportchef Fabian: "Weil wir nur der VfL Bochum sind?"

Machte seinem Ärger nach der Niederlage in Freiburg Luft: Bochums Sportchef Patrick Fabian.

Machte seinem Ärger nach der Niederlage in Freiburg Luft: Bochums Sportchef Patrick Fabian. FUNKE Foto Services

Es waren gleich mehrere Entscheidungen und offenbar auch die gesamte Spielleitung von Schiedsrichter Tobias Reichel, die Bochums Sportchef Fabian mächtig auf die Palme brachten. Der hatte nachher Redebedarf, ging in die Schiedsrichterkabine, redete sich anschließend im kleinen Kreis seinen Ärger von der Brust.

Zunächst mal hatte Vincenzo Grifo sich ein böses Foul an Cristian Gamboa geleistet, kam mit offener Sohle von der Seite herangerauscht und "rasierte" Bochums Rechtsverteidiger, sah allerdings nur Gelb. Für reichlich Diskussionen sorgte anschließend auch die Szene vor Freiburgs zweitem Treffer: Kurz vor der Pause hatte der Schiedsrichter auf Elfmeter entschieden, nachdem sich Bernardo in den Ball geworfen hatte. Das Spielgerät prallte aus kurzer Entfernung an den nach hinten gestreckten Arm des Bochumer Verteidigers. Schiedsrichter Reichelt gab Strafstoß, Grifo verwandelte.

Es ist ein Witz, was für Entscheidungen gegen uns getroffen werden.

Bochums Sportchef Patrick Fabian nach dem 1:2 in Freiburg

"Es ist ein Witz, was für Entscheidungen gegen uns getroffen werden", so Fabian, "die sind für mich nicht erklärbar. Da muss ich sagen: Das ist für mich starker Tobak. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir nur der VfL Bochum sind."

Fabian redet sich in Rage: "Dafür gibt es schließlich den VAR"

In ruhigem Ton, aber ganz klar in der Sache, bezog der frühere Profi Stellung. "Die Rote Karte musst du geben, es kann ja nicht sein, dass der Spieler erst einen gebrochenen Fuß haben muss, damit es einen Platzverweis gibt." Und weiter: "In den Schlussminuten macht der Freiburger Spieler sechs Mal den Einwurf auf der Seite, er darf ihn auch noch ein siebtes Mal machen, und dann wird nach fünf Minuten und siebzehn Sekunden abgepfiffen. Das ist ein Witz, dafür habe ich kein Verständnis."

Gleich nach dem Spiel in der Schiedsrichterkabine suchte Fabian jedenfalls den Dialog mit Reichel. Und war mit dessen Antworten hörbar unzufrieden. "Der Fuß war anscheinend noch auf dem Boden, trotzdem hätte Grifo sich nicht beschweren können, wenn er Rot gezückt hätte. Dafür gibt es ja schließlich auch den VAR, da muss am Ende auch gesagt werden: Offene Sohle, Rote Karte, Punkt."

Fabian bleibt nach dem Gespräch dabei, mehrere Entscheidungen zu Ungunsten des VfL seien nicht nachvollziehbar, "das ist dann schon sehr, sehr frustrierend". Beim Thema Handelfmeter oder nicht, so Fabian, "da bin ich zurückhaltend". Aber: "Abwehrspieler wollen den Ball blocken, die können sich halt in dem Moment nicht die Arme auf den Rücken binden. Dann müsste sich ein Spieler schließlich nur überlegen, einen anderen an den Arm zu schießen". Auch in diesem Fall, so Bochums Sportchef erzürnt, "wird auch wieder gegen uns entschieden, es muss aber nicht gegen uns entschieden werden."

Tendenziell, so Fabian, habe er das Gefühl, "dass sehr, sehr viel halt nicht für uns gepfiffen wird. Diese Entscheidungen in der Gesamtheit sind für mich sehr schwierig zu akzeptieren."

Letsch ebenfalls unzufrieden: "Zwei Fehlentscheidungen vom Schiedsrichter"

Ähnlich verärgert wie Fabian war auch Bochums Trainer Thomas Letsch. "Für mich kamen zwei Fehlentscheidungen von Seiten des Schiedsrichters", so der VfL-Coach. "Das ist aus meiner Sicht eben auch die Geschichte des Spiels."

Entscheidungen also, die das Spiel mächtig beeinflusst haben. "Am Schluss ärgert es mich einfach", so Letsch, "dass wir heimfahren und nicht diesen einen Punkt mitnehmen, den wir weggeworfen haben in Kombination mit den Entscheidungen, die ich angesprochen habe ."

Trotz über weite Strecken ordentlicher Vorstellung also nichts Zählbares für den VfL Bochum - und dann auch noch mächtig Ärger vor der langen Rückreise aus dem Breisgau nach Bochum.

Oliver Bitter

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