Bundesliga

Sosa und Kalajdzic machen Matarazzo das Leben schwer

Stuttgarts Trainer befürwortet ein früheres Schließen des Transferfensters

Sosa und Kalajdzic machen Matarazzo das Leben schwer

Muss womöglich zwei seiner Leistungsträger abgeben: Pellegrino Matarazzo.

Muss womöglich zwei seiner Leistungsträger abgeben: Pellegrino Matarazzo. IMAGO/Sportfoto Rudel

Dass es so kommen würde, war allen Beteiligten klar, macht die Gesamtsituation deswegen aber kein bisschen einfacher. Vor allem nicht für Matarazzo, der angesichts der zu erwartenden Wechsel seines Spitzen-Duos in der Vorbereitung auf den kommenden Sonntag mehrgleisig planen muss. In der letzten Woche der Transferperiode und vor der Partie in Köln (Sonntag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) laufen die Gespräche um die Zukunft von Sosa und Kalajdzic auf die Zielgerade zu.

VfB fordert jeweils mindestens 20 Millionen

Der Kroate würde sich gerne Atalanta Bergamo anschließen. Doch die bisher im Raum stehenden 12 Millionen Euro an Ablöse sind den Schwaben zu wenig. Die bis vor ein paar Monaten noch erhofften 25 Millionen werden nicht zu erwirtschaften sein. Allerdings möchte man zumindest eine zwei an erster Stelle sehen. Zur Not inklusive der üblicherweise in den Zusatzvereinbarungen enthaltenen Bonuszahlungen.

Sogar über 20 Millionen sollten es den Vorstellungen des Traditionsklubs entsprechend im Fall von Kalajdic werden, der mit den Wolverhampton Wanderers liebäugelt. Auch hier werden die anfangs erträumten 30 Millionen und später auf 25 Millionen reduzierten Erwartungen schwer zu erfüllen sein.

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Das allein macht dem Trainer allerdings die wenigsten Sorgen. Matarazzo muss entscheiden, wie er mit den beiden Spieler, die zu den absoluten Leistungsträgern und Führungsfiguren im Team gehören, auf Sicht umgeht. "Stand jetzt", so der Cheftrainer in der heutigen Pressekonferenz, "sind sie dabei und werden spielen. Aber wir wissen auch, wie dynamisch das Geschäft sein kann." Je nachdem, wie weit fortgeschritten die Gespräche und wie wahrscheinlich die angestrebten Transfers sein werden, will der 44-Jährige entscheiden, ob er Sosa und Kalajdzic aufs Feld schickt.

"Unabhängig von den zwei geht es grundsätzlich immer darum zu schauen, ob Spieler bereit sind zu spielen. Ob sie die Einstellung haben, Leistung zu bringen. Außerdem geht es um die Wahrscheinlichkeit, ob ein Wechsel überhaupt zustande kommt", erklärt Matarazzo. "Wenn man auf der Zielgeraden ist, geht man vielleicht kein Risiko ein." Die Frage, inwiefern die beiden Kollegen und Kumpels für einen Einsatz bereit wären, sei schwer zu beantworten. "Das sind junge Spieler in einer neuen, nicht ganz einfachen Situation. Ich bin aber optimistisch, dass sie das Mindset hätten, um am Sonntag auf dem Platz stehen zu können."

Früher Transferschluss? Matarazzo unterstützt Bobic

Dass die unklare Situation auch innerhalb der Mannschaft für Gesprächsstoff sorgt, sei kein Geheimnis. "Das gehört aber zum Fußball. Wir sind nicht die einzige Mannschaft, die sich mit so etwas befassen muss", erklärt Matarazzo, der versucht, dagegenzusteuern und die Lage zu beherrschen. Mit vielen Gesprächen und mit seinem Verhalten. "Wenn ich öffentlich drüber rede, wird das Thema noch größer. Deswegen versuche ich, es so klein wie möglich zu halten, damit die Mannschaft so wenig wie möglich davon beeinflusst wird." Er müsse als Trainer seine wahren Gedanken sowieso für sich behalten. Ansonsten würde dies "nur Wellen schlagen oder Chaos kreieren. Das wollen wir nicht".

Die immer wieder aufkeimende Forderung unterschiedlicher Klubverantwortlicher, erst kürzlich von Hertha-Sportchef Fredi Bobic, das Transferfenster vor Saisonbeginn zu schließen, stößt bei Mazarazzo auf offene Ohren. "Ich würde das zu hundert Prozent begrüßen und unterstützen. Zu- und Abgänge machen das Trainieren von Abläufen und Spielideen schwerer." Auch wenn man sich auf die Gegebenheiten eingestellt habe. "Wir gehen bestmöglich damit um. Aber wenn es eine Möglichkeit geben würde, würde ich es unterstützen." In der aktuellen Situation ist dies allerdings keine große Hilfe für den VfB und dessen Trainer.

George Moissidis

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