Bundesliga

So werden die TV-Gelder aktuell verteilt

Milliardenerlöse werden anhand von vier Säulen vergeben

So werden die TV-Gelder aktuell verteilt

Im Fokus: Die Bundesliga erlöst Milliardenbeträge.

Im Fokus: Die Bundesliga erlöst Milliardenbeträge. picture alliance

Unter denkbar schwierigen Umständen hat die DFL im Poker um die TV-Rechte 4,4 Milliarden Euro eingenommen. Die letzte Versteigerung hatte den Klubs noch 4,64 Milliarden Euro gebracht. Dennoch zeigten sich alle Beteiligten angesichts der Corona-Krise und ihrer Folgen zufrieden. Mehr denn je stellt sich die Frage nach der Verteilung der Millionen. Erste Klubs haben sich bereits zu Wort gemeldet und fordern eine gleichmäßigere Verteilung. Derzeit werden die Gelder aus der nationalen Vermarktung anhand von vier Säulen verteilt.

Säule 1: Bestand - 70 Prozent

Hier kommt die klassische Fünf-Jahres-Wertung zum Zug. Es werden die vergangenen fünf Spielzeiten im Verhältnis 5:4:3:2:1 gewertet. Die jüngste Saison wird am höchsten gewichtet. Der Erste in der Bundesliga bekommt 5,8 Prozent der Erlöse (2. Liga Erster erhält 1,69 Prozent) und der Letzte 2,9 Prozent (2. Liga: 0,75 Prozent).

Säule 2: Sportliche Nachhaltigkeit - 5 Prozent

Es wird das sportliche Abschneiden der letzten 20 Jahre eines Klubs herangezogen. Im Unterschied zu Säule 1 werden allerdings alle Spielzeiten gleichermaßen gewichtet und es gibt keinen Unterschied zwischen Erst- und Zweitligisten.

Säule 3: Nachwuchs - 2 Prozent

Zwei Prozent werden nach den Einsatzminuten in Deutschland verbandsausgebildeter U-23-Spieler in der aktuellen Saison verteilt. Dabei werden alle Spiele einschließlich der Saison des 23. Lebensjahres berücksichtigt. Ausländische Spieler gehen ebenfalls in die Wertung ein, wenn sie bereits vor Vollendung des 18. Lebensjahres bei einem im Bereich des DFB befindlichen Klub registriert waren.

Säule 4: Wettbewerb - 23 Prozent

Erneut kommt hier eine Fünf-Jahres-Wertung zum Zug (5:4:3:2:1-Gewichtung wie in Säule 1). Anders als unter Säule 1 werden die Gelder aufgrund einer 36er-Rangliste mit anderen Prozentsätzen je Tabellenplatz an die Klubs verteilt. Die ersten sechs Vereine des Rankings bekommen denselben Betrag. Serienmeister München erhält hierüber also nicht mehr als die Klubs auf den Positionen zwei bis sechs. Durch diese Säule soll gewährleistet sein, dass am letzten Spieltag noch um jeden Tabellenplatz jenseits der internationalen Ränge gekämpft wird und somit die Attraktivität des Wettbewerbs bestehen bleibt.

Bei den internationalen Erlösen werden zunächst 25 Prozent auf alle 18 Vereine der Bundesliga gleichmäßig verteilt. Weitere 50 Prozent werden anhand einer Fünf-Jahres-Wertung mit Blick auf das internationale Abschneiden ausgeschüttet. Die übrigen 25 Prozent basierend auf den Starts in der Europa League und Champions League in den vergangenen zehn Jahren. Ein Fixbetrag von fünf Millionen Euro (ab der Saison 2017/18), der jährlich um eine Millionen Euro steigt, geht an die Zweitligisten.

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