Bundesliga

Silas auf dem Sprung zum Nationalspieler

Stuttgart: Der Kongolese hätte schon nominiert werden sollen

Silas auf dem Sprung zum Nationalspieler

Dürfte Ende März erstmals für den Kongo auflaufen: Stuttgarts Offensivspieler Silas.

Dürfte Ende März erstmals für den Kongo auflaufen: Stuttgarts Offensivspieler Silas. imago images/Pressefoto Baumann

Die Sprints, die die Stuttgarter Profis zum Abschuss der heutigen Einheit auf dem Rasen des Marbella Football Center absolvieren mussten, pressten allen einen gequälten Gesichtsausdruck ins Gesicht. Nur einem nicht wirklich: Silas absolvierte die Anstrengung mit seinem Markenzeichen, einem breiten Grinsen auf den Lippen.

"Was sein Grinsen angeht, ist er komplett zurück", hat auch Sven Mislintat festgestellt und hofft, dass der Publikumsliebling auch sportlich schnellstmöglich vollkommen wiederhergestellt sein wird. "Wenn man so lange raus ist, dann Corona und darauf eine heftige Angina hat, ist es klar, dass man noch nicht bei 100 Prozent sein kann. Unser Ziel ist es, ihn auf 60, 65 Minuten aufzubauen und diese dann sukzessive auf 90 zu steigern. Je schneller desto besser."

Unser Ziel ist es, ihn auf 60, 65 Minuten aufzubauen und diese dann sukzessive auf 90 zu steigern. Je schneller desto besser.

Sven Mislintat

Während die Stuttgarter und ihr Sportdirektor dem von einer Kreuzbandruptur erst im Herbst halbwegs genesenen Angreifer keinerlei Druck machen wollen, hatten es dessen Landsleute schon etwas eiliger. Die Nationalmannschaft des Kongo wollte Silas bereits für das Länderspiel gegen Bahrain am 1. Februar nominieren. Man habe diesbezüglich "Signale erhalten", erzählt Mislintat, der die Verantwortlichen des Verbands allerdings überzeugen konnte, "dass es besser ist, wenn er 14 Tage sehr intensiv trainiert statt zu reisen".

Debüt in der Auswahl des Kongo Ende März wahrscheinlich

Diesmal sei man auf offene Ohren gestoßen. "Ich gehe aber davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist", bis Silas nominiert wird. Je nach Entwicklung womöglich am 24. und 27. März, wenn es in der 3. Runde der WM-Qualifikation in Hin- und Rückspiel gegen Marokko geht.

Wann auch immer, die Stuttgarter freuen sich schon heute über die neuen Perspektiven für den Flügelmann, der nach seinem Bekenntnis im Mai letzten Jahres, unter falschem Nachnamen Wamangituka in Europa gelebt und gespielt zu haben, mittlerweile legale Ausweispapiere auf Katompa Mvumpa in Händen hält.

Visum in Kinshasa besorgt

Im Dezember holte er sich in Kinshasa zudem das wichtige Visum für Deutschland ab. Alles läuft in geregelten Bahnen. Fehlt nur noch die ausstehende Entscheidung der Ausländerbehörde Stuttgart, ob und wenn, dann in welchem Rahmen Silas für seinen Betrug bestraft wird. "Er hat alles erledigt und ist, das ist das Allerwichtigste, von dem ganzen Scheiß befreit", sagt Mislintat.

George Moissidis

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