Bundesliga

Sheraldo Becker: Mit einem Jahr Verspätung angekommen

Nur 13 Einsätze in der Premierensaison

Sheraldo Becker: Mit einem Jahr Verspätung angekommen

Hat in der Sommerpause Extra-Schichten geschoben: Sheraldo Becker.

Hat in der Sommerpause Extra-Schichten geschoben: Sheraldo Becker. imago images

Sheraldo Becker ist zufrieden mit dem Abschneiden des 1. FC Union Berlin in dieser Serie. "Wir haben bisher einen guten Job gemacht, auch wenn es natürlich besser geht. In den letzten beiden Spielen hätten wir auch mehr als jeweils einen Punkt holen können. Wir hatten gegen Freiburg viele Torschüsse, aber am Ende gab es nur einen Zähler", sagt der offensive Mittelfeldmann.

Der 25 Jahre alte Becker, der im Sommer 2019 von Ado Den Haag zu Union wechselte, scheint mit einem Jahr Verspätung richtig bei den Eisernen angekommen zu sein. Der Niederländer stand an den ersten fünf Spieltagen dieser Serie jeweils in der Startelf und damit bereits genauso oft wie 2019/20. Seine Premierensaison in der Bundesliga verlief mit insgesamt 13 Einsätzen eher bescheiden.

Beckers erstes Jahr in Köpenick war geprägt von Verletzungen und Enttäuschungen. Oft gehörte er gar nicht dem Kader an. In der Rückrunde kam er nur in den Auswärtsbegegnungen bei Borussia Dortmund (0:5) und dem SC Freiburg (1:3) und beim Saisonfinale gegen Fortuna Düsseldorf (3:0) als Einwechselspieler zum Zuge. Zwischenzeitlich hatte ihn mal wieder eine Verletzung (Muskelfaserriss im Oberschenkel) außer Gefecht gesetzt.

Becker: "... dann bin ich hierhergekommen und saß auf der Bank"

In Becker rumorte es. "Ich bin vor einem Jahr aus den Niederlanden gekommen und habe dort einige Jahre lang in der höchsten Liga fast immer gespielt. Dann bin ich hierhergekommen und saß auf der Bank. Die Trainingsintensität war höher", erinnert sich Becker. "Das war hart. Meine Familie und Freunde waren auch nicht da. Ich hatte auch einige Verletzungen. Das hatte ich auch im Kopf. Ich denke, dass ich jetzt ein anderer bin."

Mancher Beobachter glaubte nicht mehr daran, dass Becker seinen langfristigen Vertrag bis 2023 bei Union erfüllen wird. Doch Becker blieb und arbeitete auch in der spielfreien Zeit an seiner Physis. Er trainierte in der Sommerpause mit Hilfe seines Beraters privat in Düsseldorf. Das hat ihm wohl geholfen. Für ihn war es das Wichtigste gesund und fit zu bleiben. Nur so kann er seinen größten Trumpf - seine Schnelligkeit - zu 100 Prozent ausspielen. "In der Vorbereitung verlief alles gut. Nun bekomme ich in der Bundesliga Spielzeit. Das ist für mich entscheidend", erklärt Becker.

Er hofft, dass er auch bald sein erstes Tor schießen kann. Immerhin konnte er auch in dieser Saison mit einigen schönen Hereingaben positiv auffallen. Eine davon nutze Max Kruse zum Führungstor gegen den 1. FSV Mainz 05 (Endstand: 4:0). Vielleicht kann Becker am kommenden Montag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Partie bei der TSG Hoffenheim schon selbst zuschlagen. Ein Kopfball-Tor ist aber eher nicht zu erwarten. Becker und Kopfbälle? "Das geht nicht. Ich habe kein Timing", gibt Becker ehrlich zu.

Matthias Koch