Bundesliga

Seoane zum "Elvedi-Commitment": "Für mich als Trainer sehr positiv"

Gladbachs Trainer über die Chancen des Schweizer Nationalspielers

Seoane zum "Elvedi-Commitment": "Für mich als Trainer sehr positiv"

Gerardo Seoane (vorne) kann wieder voll auf Nico Elvedi setzen.

Gerardo Seoane (vorne) kann wieder voll auf Nico Elvedi setzen. IMAGO/fohlenfoto

Eigentlich schien der Abschied von Nico Elvedi in diesem Sommer schon klar, denn die Wolverhampton Wanderers hatten sich ernsthaft um den Schweizer Nationalspieler bemüht. Überdies hatte Borussia bereits einen Nachfolger verpflichtet, Maximilian Wöber.

Es kam alles ganz anders. Der Wechsel zerschlug sich, Elvedi ging also mit auslaufendem Vertrag in die neue Runde. Sportlich spielte er bei den Fohlen allerdings zunächst keine Rolle, das weitere Vorgehen hatte Manager Roland Virkus verdeutlicht: Entweder verlängern oder gehen, das war seine Maxime, um zu verhindern, dass Elvedi wie einige Top-Spieler zuvor die Borussia verlassen würde, ohne dass der Klub eine Ablösesumme erzielt.

Dieses Szenario ist nun also vom Tisch, der 26-Jährige verlängerte gleich bis 2027, wobei allerdings davon auszugehen ist, dass er sich neben gestiegenen Bezügen auch eine Ausstiegsklausel zusichern ließ. Eine solche nutzte neulich erst Jonas Hofmann; der Nationalspieler ging für die vergleichsweise geringe Summe von 10 Millionen Euro nach Leverkusen.

Startelfplatz wieder in Sicht

Bei Elvedis Unterschrift hat natürlich auch eine Rolle gespielt, dass er sportlich zunächst nicht berücksichtigt wurde und daher auch um seinen Platz im Schweizer Nationalteam bangen musste. Nur wenn er bei der Borussia Spielpraxis erhält, wird er ein Leistungsträger der Nati bleiben und seine Chancen auf die Teilnahme an der Europameisterschaft 2024 behalten.

So ist es nun gekommen, der zuverlässige Schweizer dürfte demnächst auch sportlich wieder zum Zuge kommen, womöglich schon am Samstag im Heimspiel gegen RB Leipzig.

"Für mich als Trainer ist es natürlich eine sehr positive Nachricht", sagte Trainer Gerardo Deoane am Donnerstag. "Dieses klare Commitment unterstützt natürlich seine Chancen für die nächsten Wochen, auch mit Blick auf die Startelf."

Gladbach braucht Elvedi

Bisher hat Elvedi noch nicht zur ersten Besetzung gehört, das könnte sich schon am Samstag ändern. Denn dass der Schweizer, der in der Regel selten spektakulär, aber meist sehr zuverlässig spielt, aus sportlichen Gründen benötigt wird, zeigte ja nicht zuletzt die Partie bei Darmstadt 98. Da hatte Seoane den Innenverteidiger zunächst draußen gelassen, brachte ihn aber wie drei andere Profis auch nach einer desolaten ersten Hälfte.

"Er hat in der Vergangenheit eine hervorragende Rolle gespielt und ist auch in der Kabine sehr wichtig, dank seiner Erfahrung", so der Trainer. Seoane hatte natürlich die Vorgaben des Klubs mitgetragen und weitgehend auf Elvedi verzichtet; nun ändern sich die Vorzeichen. In diesem Zusammenhang lobte der Trainer auch die "immer sehr transparente Kommunikation", aus seiner Sicht oder der des Vereins ist also alles sauber gelaufen.

Rein sportlich betrachtet: In einer Dreierkette ist Elvedi ohnehin erste Wahl; tritt Borussia mit einer Viererkette an, dann dürfte er zusammen mit Ko Itakura die Innenverteidigung bilden.

Offenbar ist es eine gute Woche für Vertragsverlängerungen am Borussia-Park: Erst am Mittwoch hatte Eigengewächs Rocco Reitz ein neues Arbeitspapier bis 2026 unterzeichnet.

Oliver Bitter