Bundesliga

Schwere Rüffel für Bellarabi

Leverkusens Trainer und Keeper Hradecky kritisieren Stürmer

Schwere Rüffel für Bellarabi

Karim Bellarabi (re.) verursachte in Stuttgart einen vermeidbaren Freistoß - der zum Ausgleich führte.

Karim Bellarabi (re.) verursachte in Stuttgart einen vermeidbaren Freistoß - der zum Ausgleich führte. imago images

Das Urteil fiel kurz wie eindeutig aus. "Doof" lautete die Einschätzung von Peter Boszs zu dem Fehverhalten von Karim Bellarabi direkt vor dem Stuttgarter 1:1-Ausgleichstreffer. In der 76. Minute war Leverkusens Außenstürmer mit Stuttgarts Roberto Massimo Stirn an Stirn aneinandergeraten, bevor Bellarabi seinen Kontrahenten an der Nase fasste. Eine Aktion, die rotwürdig war.

War der 30-Jährige in diesem Moment noch im Glück, so wurde sein Fehlverhalten in jener Minute kurz darauf doch noch hart bestraft. Denn der VfB, der in der gesamten Partie fast ausschließlich über Standardsituationen gefährlich geworden war, erzielte nach dem von Bellarabi verursachten Freistoß den Ausgleich. Und Bayer stand auch im dritten Punktspiel der Saison ohne Sieg da.

Der Fehler war, dass der Freistoß überhaupt zustande kam.

Lukas Hradecky

Nicht nur in den Augen von Lukas Hradecky ein riesiges Ärgernis. So nahm der Torhüter nicht Abwehrchef Sven Bender, der Torschütze Sasa Kalajdzic aus den Augen verloren hatte, in die Kritik, sondern erklärte sichtbar angefressen vor dem Sky-Mikrophon: "Der Fehler war, dass der Freistoß überhaupt zustande kam."

Hradecky findet deutliche Worte

Womit der finnische Nationalspieler vollkommen richtig lag. Schließich hatte Bellarabi den sich Richtung Seitenauslinie (!) bewegenden Massimo, der in dieser Situation wohl schon mit einem Einwurf zufrieden gewesen wäre, von hinten unnötig zu Fall gebracht.

Eine Fehlleistung, die Hradecky anprangerte, weil Bayer sich angesichts er eigenen Schwächen in der Offensive, die nicht nur im Bereich der in Stuttgart schwachen Chancenverwertung liegen, solche Fehler derzeit nicht leisten kann. "Das war scheiße und das weiß er auch selber. Natürlich gibt es die Möglichkeit, dass daraus nichts passiert, aber trotzdem ist es unnötig, so etwas zu machen. Da drohte kein Risiko. In meinen Augen lag der Fehler da", kritisierte Hradecky eindeutig. Derzeit bewegt sich Bayer in vielen Bereichen weit entfernt vom eigenen Optimum.

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - Bayer 04 Leverkusen