3. Liga

Schnorrenberg soll Lübeck vor dem Abstieg bewahren

47-Jähriger war nach Entlassung in Halle zuletzt vereinslos

"Sportlich etwas bewegen": Schnorrenberg soll Lübeck vor dem Abstieg bewahren

Soll den VfB Lübeck vor dem Abstieg retten: Florian Schnorrenbeck.

Soll den VfB Lübeck vor dem Abstieg retten: Florian Schnorrenbeck. imago images/osnapix

Der VfB Lübeck hat 17 Tage nach der Entlassung von Trainer Lukas Pfeiffer die Suche nach einem Nachfolger zu einem erfolgreichen Ende gebracht. Der Ostseeklub stellte am Donnerstagnachmittag Florian Schnorrenberg als neuen Cheftrainer vor. Der 46-Jährige soll den VfB, der nach 20 Spieltagen auf dem drittletzten Platz der 3. Liga steht, noch vor dem sofortigen Wiederabstieg bewahren.

Erfahren im Abstiegskampf

In dieser Disziplin hat Schnorrenberg, der die vom DFB geforderte UEFA-Pro-Lizenz seit 2017 besitzt, bereits reichlich Erfahrung. Als Trainer der SG Sonnenhof Großaspach sowie des Halleschen FC war er im Abstiegskampf gefordert und erfolgreich: So führte er auf seiner ersten Trainerstation im Profibereich in der Saison 2018/19 Großaspach noch auf den rettenden 15. Platz und vermied den Abstieg nur aufgrund der im Vergleich zu Energie Cottbus besseren Tordifferenz.

Auch den Halleschen FC lotste er in der Pandemie-Spielzeit 2019/20 in nur sieben Spielen aus beinahe aussichtsloser Lage noch an das rettende Ufer, stabilisierte den Klub und wurde in der Folgesaison nach schwieriger Hinrunde noch Neunter. Zur Winterpause der Saison 2021/22 wurde Schnorrenberg aber aufgrund anhaltenden Misserfolgs entlassen.

Podcast
Podcast
Neuer zurück, bleibt die Euphorie? So ist die Lage der Nation(almannschaft)
13:29 Minuten
alle Folgen

Aus insgesamt 89 Drittligapartien als verantwortlicher Coach holte Schnorrenberg 27 Siege und 30 Remis bei 32 Niederlagen. Das entspricht einem Punkteschnitt von 1,25.

Schnorrenberg aus sieben, acht Kandidaten mit bestem Gesamtpaket

Zuletzt war der gebürtige Siegener vereinslos, weshalb für den VfB Lübeck nun keine Ablöse fällig wird. Gut für den Verein, war doch davor bekannt geworden, dass der finanzielle Spielraum für die Präsentation eines großen Namens aus der ersten oder zweiten Liga nicht ausreichen würde.

VfB-Sportvorstand Sebastian Harms erklärte bei der Pressekonferenz, eine Auswahl aus "sieben, acht Kandidaten" getroffen zu haben. Am Ende habe Schnorrenberg ihn mit seiner "Energie und Detailkenntnis" überzeugt. "Er hatte für mich die beste Mischung unter anderem aus Erfahrung und Führungskompetenz. Er hatte aus dem Gesamtpaket die besten Voraussetzungen." Außerdem habe er schnell das Gefühl entwickelt, dass er auch menschlich zum Klub passe, so Harms.

"Der VfB ist ein Traditionsverein und ein Aufsteiger, der sich unbedingt etablieren möchte. Ich freue mich daher, dass es geklappt hat", zeigte der neue Trainer bei seiner Vorstellung zufrieden. Schon bei Gastspielen in Lübeck sei er begeistert gewesen, "welche Wucht die Fans entfachen können". "Die Bedingungen sind gut, hier kann man was entwickeln. Ich will hier sportlich etwas bewegen", gab der 46-Jährige gleich die Marschroute vor.

"Brauchen Lockerheit im Abstiegskampf"

Angesprochen auf den schwierigen Abstiegskampf zeigte sich Schnorrenberg zudem kämpferisch: "Ich würde hier nicht sitzen, wenn ich nicht an den Klassenerhalt glauben würde." Das Wichtigste sei nun, die Mannschaft, die noch bis zum 2. Januar Urlaub hat, kennenzulernen. "Wir werden viel Zeit an der Taktiktafel verbringen und brauchen auch eine gewisse Lockerheit im Abstiegskampf", blickte der Coach voraus.

Nach Angaben von Sportvorstand Harms läuft der Vertrag Schnorrenbergs vorläufig "bis zum Sommer". Bei erfolgreichem Klassenerhalt würde sich dieser per Option um ein Jahr verlängern.

Interimstrainer Bastian Reinhardt, der gerne weitergemacht hätte, dem aber die dafür nötige Lizenz fehlt, rückt derweil wieder zurück in die Rolle des Co-Trainers und wird Schnorrenberg zusammen mit Arvid Schenk unterstützen.

vfa

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24