2. Bundesliga

Schmidt muss bei Energie gehen

Cottbus: Böhme übernimmt vorerst

Schmidt muss bei Energie gehen

Neun Spiele ohne Sieg (acht Niederlagen, ein Remis) waren zuviel: Cottbus trennt sich von Trainer Stephan Schmidt.

Neun Spiele ohne Sieg (acht Niederlagen, ein Remis) waren zuviel: Cottbus trennt sich von Trainer Stephan Schmidt. picture alliance

Schmidt hatte als Nachfolger von Rudi Bommer am 6. November 2013 das Traineramt bei Energie übernommen. Unter seiner Regie konnte Cottbus in neun Partien allerdings keinen einzigen Dreier verbuchen. Acht Niederlagen musste Schmidt quittieren, lediglich am vorletzten Wochenende beim 2:2 beim VfR Aalen sprang ein mageres Pünktchen heraus. Am Montag zogen die Brandenburger die Reißleine und trennten sich von Schmidt.

"Nach vielversprechender Vorbereitung, punktuellen Veränderungen im Kader und Trainerteam sowie umfassender Fehleranalyse aus den erfolglosen Spielen vor der Winterpause war der Trainer angetreten, 2014 mit dem FC Energie die "Kurve" zu bekommen. Weder die Ergebnisse noch die gezeigten Leistungen in den ersten beiden Heimspielen des Jahres gaben Anlass zu der Annahme, dass sich die Mannschaft auf dem richtigen Weg befindet", wird der Rausschmiss auf der Vereins-Website erklärt.

"Ich bedanke mich wirklich für die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit", sagte Schmidt: "Insbesondere auch mit dem Präsidium und der Vereinsführung, aber auch innerhalb des Trainerteams und der Mannschaft", fügte der 37-Jährige an.

"Ich wünsche der Mannschaft, dem Verein, und vor allem den Fans, die jetzt in den letzten Wochen und Monaten so sehr gelitten haben, dass der Turnaround geschafft wird und wieder positive Ergebnisse kommen", wünschte Schmidt dem Klub noch alles Gute. Die Nachricht von der Entlassung Schmidts wurde dem Team von Geschäftsführer Norman Korthe überbracht.

Zunächst wird der bisherige Co-Trainer Jörg Böhme die Mannschaft betreuen. Der 40-Jährige, der im Besitz der Fußballlehrer-Lizenz ist, stieß im Winter zum Trainerteam Energies und besitzt einen Vertrag bis Juni 2015. Zumindest im Heimspiel am kommenden Freitag gegen den 1. FC Kaiserslautern (18.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) wird der Ex-Profi auf der Bank der Cottbuser sitzen.

Wie es danach auf der sportlichen Führungsetage weiter geht, ist allerdings völlig offen. Wie Energie mitteilte, wird nicht nur ein neuer Cheftrainer, sondern auch ein neuer Sportdirektor gesucht. Zuletzt füllten Schmidt und Bommer diese Rolle ebenfalls mit aus, letzter hauptamtlicher Sportdirektor war Christian Beeck, der bis Juni 2013 für Energie tätig war. "Die Vereinsführung wird in den nächsten Tagen alles daransetzen, eine neue sportliche Leitung aufzustellen und geeignete Kandidaten für die Positionen des Sportdirektors und des Cheftrainers im Hinblick auf die bevorstehenden Aufgaben zu prüfen", hieß in einer offiziellen Mitteilung des Vereins.

Noch kein Kontakt zu Geyer

Zuletzt brachte sich Trainer-Ikone Eduard Geyer via kicker selbst ins Gespräch. Geyer war zwischen 1994 und 2004 zehn Jahre lang Coach von Energie Cottbus und führte den Verein in die Bundesliga. Gegenüber dem kicker betonte der 69-Jährige letzte Woche, "dass ich nach wie vor bereit bin, dem Klub zu helfen, schließlich hängt mein Herzblut an Energie Cottbus". "Noch gab es aber keinen Kontakt", sagte Geyer, der sich zudem eher in einer beratenden Funktion sieht, am Sonntag.

Egal, wie Trainer und Sportdirektor heißen werden, auf das neue Führungsduo wartet unisono eine Herkulesaufgabe. Bei acht Punkten Rückstand auf den Abstiegs-Relegationsrang sowie 13 auf das rettende Ufer dürfte der Abstieg kaum mehr zu vermeiden sein. Auf das neue Tandem wird vielmehr ein Neuaufbau zukommen.