Bundesliga

"Schlüsselspieler Younes" - was mit der Umstellung besser wurde

Die Folgen der Frankfurter Doppel-Zehn

"Schlüsselspieler Younes" - was mit der Umstellung besser wurde

Amin Younes ist bei Eintracht Frankfurt auf der Doppel-Zehn gesetzt.

Amin Younes ist bei Eintracht Frankfurt auf der Doppel-Zehn gesetzt. imago images

Wir erinnern uns: Erstmals gegen Borussia Mönchengladbach setzte Adi Hütter auf die Doppel-Zehn in der Grundordnung, gegen die Fohlen starteten Aymen Barkok und Amin Younes hinter der einzigen Spitze André Silva. Formidabel drehten Silva und Barkok ein 0:1 in ein 3:1, um in der Nachspielzeit böse überrascht zu werden: Doppelschlag Lars Stindl, 3:3. Gefühlt eine Niederlage. Doch an jenem denkwürdigen Abend begann der Frankfurter Erfolgsweg. Seit Hütter mit einer Doppel-Zehn agieren lässt, ist die Eintracht in der Liga ungeschlagen, schoss 27 Tore in zehn Partien (zuvor 16 in elf) und kassierte nur zehn Gegentreffer (zuvor 19) - vor der Umstellung etwa blieb sie nie ohne, seither dreimal.

Das lässt den Schluss zu, dass Hütters Schützlinge mit ihrer Offensivpower den Gegner derart beeindrucken, dass dieser sich weniger entfalten kann. Der Österreicher nennt neben der Tatsache, dass gerade mit dem Abgang Bas Dosts und ob der Verletzung Ragnar Aches personelle Gründe mit ausschlaggebend waren für die Umstellung, auch die Erkenntnis: "Wir waren durchs Zentrum manchmal auch zu offen." Tatsächlich sanken die Torschüsse des Gegners seit dem Gladbach-Remis deutlich von im Schnitt 13,6 auf 8,5 - während die Angreifer des Tabellendritten den gegnerischen Kasten nur wenig häufiger ins Visier nehmen (13,6 statt 12,5 Torschüsse im Schnitt). Die Kontersicherung funktioniert augenscheinlich ebenso, was nicht zuletzt an dem gelungenen Mix auf der Doppelsechs dahinter liegt aus Dynamik (Djibril Sow, den am Samstag Sebastian Rode wegen einer Gelbsperre vertreten wird) und Auge (Makoto Hasebe). Im Spitzenspiel gegen den FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wird es nicht zuletzt darum gehen, die Extraklasse eines Robert Lewandowski vom Gehäuse von Schlussmann Kevin Trapp fernzuhalten.

Spielersteckbrief Younes
Younes

Younes Amin

Aber eben auch darum, vorne Zeichen zu setzen. Noch bangt Hütter um Topstürmer Silva (Rückenprobleme), Luka Jovic stünde bereit. Doch ohnehin ließ sich der Trainer bei der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag nicht in die Karten schauen, was die Aufstellung angeht. Klar ist für Hütter, dass vor der Umstellung auf die Doppel-Zehn "im Spielerischen sehr viel abhängig war von Daichi Kamada, so haben wir es auf eine breitere Basis gestellt". Gesetzt ist dabei Younes, für den Coach "ein absoluter Schlüsselspieler nach vorne". Meist wird die Napoli-Leihgabe flankiert von Kamada.

Auch wenn Kamada die Nase vorne hat: Hütter lobt Barkok

Die Bilanz spricht für den Japaner: Sechsmal Startelf seit dem 12. Spieltag, sechs Siege, 17:4 Tore. Freilich muss sich Konkurrent Barkok dahinter kaum verstecken. Er begann viermal, dabei gelangen zwei Siege und zwei Remis (10:6 Tore). "Daichi Kamada hat gegenüber Aymen Barkok die Nase vorne, weil er in den letzten Partien gute Leistungen gebracht hat", schildert Hütter und nimmt das Eigengewächs ausdrücklich in Schutz: "Bei einem so jungen Spieler wie Aymen ist es normal, dass nach einem Hoch auch mal ein Tief kommt. Zudem spielt die Mannschaft gut, da ist es schwieriger reinzukommen."

Benni Hofmann