Bundesliga

Vor der gelben Wand: Schlotterbecks schmerzhaftes Debüt

Erstmals vor der "gelben Wand"

Schlotterbecks schmerzhaftes Debüt: "Das ist das, was du als Innenverteidiger willst"

Mund abputzen, weitermachen: Nico Schlotterbeck.

Mund abputzen, weitermachen: Nico Schlotterbeck. IMAGO/osnapix

Als Nico Schlotterbeck nach einem Zweikampf Mitte der zweiten Halbzeit in der Kabine verschwand, stand plötzlich keiner der Dortmunder Neuzugänge mehr auf dem Platz. Sebastien Haller, Niklas Süle und Salih Özcan fehlten bereits im Aufgebot gegen Bayer Leverkusen, Karim Adeyemi musste früh ausgewechselt werden. Und Schlotterbeck? Der kam kurz darauf wieder zurück und schmiss sich weiter in die Zweikämpfe.

Was war passiert? Der 22-Jährige hatte sich an der Schulter verletzt. "Ich habe ein brutales Ziehen gespürt", berichtete der Verteidiger anschließend bei Sky: "Der Doc meinte, vielleicht war die Schulter kurz draußen und ist dann wieder reingegangen." Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun gab aber sofort wieder grünes Licht: "Er hat sich das kurz angeschaut und das geregelt und dann konnte ich irgendwie wieder weiterspielen." Die Schmerzen seien kein Problem gewesen: "Ich bin Innenverteidiger. Da muss man ein bisschen härter agieren."

Dass er das nicht nur gegen sich selbst, sondern auch im Zweikampf mit den Gegenspielern kann, bewies der frühere Freiburger auf dem Platz: energisch und eng am Mann, kompromisslos im Kampf um den Ball. Aber Schlotterbeck bewies auch seine Qualitäten im Aufbauspiel, mit weiten Schlägen zu Rechtsverteidiger Thomas Meunier oder im Dribbling bis in die gegnerische Hälfte. Dass er jede Chance nutzte, um das Dortmunder Publikum und sich selbst aufzuputschen, wurde von den Rängen begeistert aufgenommen.

"Ich habe mich brutal lange auf dieses Spiel vor der gelben Wand gefreut. Es hat sich so angefühlt, wie ich es mir vorgestellt habe. Und es mit einem Sieg abzuschließen, ist umso schöner", fand der Nationalspieler und war insgesamt hochzufrieden: "Wir haben gewonnen und zu null gespielt. Das ist das, was du als Innenverteidiger willst."

Dass am Ende die Null stand, war aber auch Verdienst seines Mitspielers Mahmoud Dahoud, der einen beinahe fatalen Querpass Schlotterbecks vor dem eigenen Strafraum mit einer energischen Grätsche gegen Patrik Schick noch korrigierte und den Einstand des Neuzugangs rettete.

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Nun folgt für den Linksfüßer der Trip in die alte Heimat, am Freitag spielt der BVB beim SC Freiburg. Dort verlor Dortmund in den vergangenen beiden Spielzeiten, das soll sich nun aber ändern, sagt Schlotterbeck: "Jetzt wollen wir den Schwung mitnehmen. In der Mannschaft, im Verein ist schon ein wenig Euphorie. Ich merke das an mir selbst. Wir haben wirklich Bock drauf. Wenn wir in einen Flow kommen, ist es schwierig, uns zu brechen." Schulterschmerzen reichen schon mal nicht.

Patrick Kleinmann

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