Regionalliga

Schlaflos in Oldenburg - Ehlers' gelungener Einstand

Wie geht es weiter nach der Trennung von Uzelac?

Schlaflos in Oldenburg - Ehlers' gelungener Einstand

Erzielte in Goslar sein siebtes Saisontor für Oldenburg: Kifuta.

Erzielte in Goslar sein siebtes Saisontor für Oldenburg: Kifuta. imago

Was war geschehen beim VfB? Am Mittwoch gab der Verein zunächst die Trennung von Co-Trainer Boris Ekmescic bekannt. Der 50-Jährige hatte sich eine Wo­che zuvor, nach dem Viertelfinale im NFV­-Pokal bei Lupo Martini (1:2), eine verbale Auseinandersetzung mit einem Zuschauer geleistet und war dafür arbeitsrechtlich vom Verein belangt worden. Nur wenige Tage später soll es zu einem weiteren Vorfall gekommen sein, der den VfB schließlich zur Kündigung bewog. "Dazu gab es keine Alternative", unterstrich VfB-Präsident Wilfried Barysch.

Die Mannschaft solidarisierte sich anschließend mit Ekmescic und verweigerte zeitweise den normalen Trainingsbetrieb. Selbst ein Boykott des Spiels beim Goslarer SC stand zur Diskussion. Am Abend verkündete der Verein daraufhin, sich aufgrund eines "zerstörten Vertrauensverhältnisses" und "unüberbrückbarer Differenzen" ebenfalls von Trainer Predrag Uzelac zu trennen.

Eine Entscheidung, die bei Uzelac für Verwunderung sorgte: "Ich bin überrascht und vor allem enttäuscht. Die Mannschaft und ich hatten ein überragendes Verhältnis, und mit viel Herzblut haben wir viel erreicht. Zu Schulden kommen lassen habe ich mir nichts." Die Trennung von der Mannschaft fiel "sehr emotional" aus, wie der Scheidende verriet. VfB-Geschäftsführer Philipp Herrnberger erklärte unterdessen: "Wir haben schlaflose Nächte gehabt. Predrag und Boris haben großartige Arbeit geleistet, aber das Vertrauensverhältnis war nicht so, wie wir es uns vorstellen." Im Rahmen eines Gesprächs zwischen Mannschaft und Klubspitze versprachen die Spieler trotz der Turbulenzen dieser Tage, in Goslar anzutreten und die sportlich gesteckten Ziele nicht aus den Augen verlieren zu wollen.

Interimsweise wurde das Team beim 4:1 in Goslar das erste Mal von Stephan Ehlers, Trainer der U 19 des JFV Nordwest, betreut. Nach anfänglichem Rückstand verhalt ein Stutz-Elfmeter dem VfB zum 1:1-Pausenstand. Tönnies, Volkmer und Kifuta (7. Saisontor) stellten im zweiten Abschnitt die Weichen auf den letztlich klaren Sieg.

Suchprofil: Cheftrainer mit Blick auf die Jugend

Die Suche nach ei­nem Nachfolger ist bereits im Gange, das Profil steht: "Uns ist wichtig, dass der neue Cheftrainer die sportliche Philosophie mit erarbeitet und verantwortet. Das bezieht ne­ben der ersten auch die zweite Mannschaft und die Jugend ein. [...] Der Cheftrainer darf seine Arbeit nicht allein auf die 1. Mannschaft reduzieren", so Herrnberger.

Die Tabellenführung wird der VfB am kommenden Wochenende wohl verteidigen können - zumindest ist der Primus beim sieglosen Schlusslicht TSV Schilksee haushoher Favorit. Brisant wird es dann am Samstag (3.10.) darauf, wenn die Oldenburger zum ambitionierten VfL Wolfsburg II reisen müssen, der aktuell den zweiten Platz belegt.

K. Lübben/aho