Bundesliga

Leverkusen: Schick kehrt zurück - Knackpunkte Kopf und Koordination

Leverkusens Torjäger nach über fünf Wochen wieder im Teamtraining

Schick kehrt zurück - Knackpunkte Kopf und Koordination

Patrik Schick trainiert seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft.

Patrik Schick trainiert seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft. imago images/Nordphoto

Am 18. Februar bei der 2:3-Niederlage in Mainz hatte es Patrik Schick kurz nach der Pause erwischt. Seitdem musste Bayer 04 auf seinen mit 20 Ligatreffern besten Torschützen verzichten - und holte in den folgenden sechs Pflichtspielen einen einzigen Sieg und ein Remis, erzielte dabei insgesamt übersichtliche acht Tore.

Logisch, dass man bei Bayer dem Comeback des Tschechen entgegenfiebert, der seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainiert. Allerdings noch mit angezogener Handbremse. Eine wirkliche Aussagekraft schreibt Gerardo Seoane den ersten beiden Einheiten Schicks folglich nicht zu. "Es waren zwei Einheiten, die nicht ein Maß sein sollten. Das waren Einstiegseinheiten mit vielen Pausen und nicht mit hohen Spielzeiten und Intensitäten. Das war ideal zum Starten für ihn", erklärt der Trainer.

Gestern nach dem Training hat er es schon gespürt. Es war eine lange Zeit ohne Fußball.

Gerardo Seoane

Schick muss nach der mehr als fünfwöchigen Pause noch einiges aufholen. "Gestern nach dem Training hat er es schon gespürt. Es war eine lange Zeit ohne Fußball", berichtet Seoane, dass der Angreifer nicht nur physisch erst wieder auf das alte Level kommen muss, "er braucht ein paar Einheiten, damit sich koordinativ wieder alles einspielt. Und da spielt auch noch ein bisschen der Kopf mit: Bist du frei? Bist du nicht frei?"

In den kleinen Spielformen ohne die vielen Verletzten sowie die abgestellten Nationalspieler lief bei Techniker Schick noch nicht alles automatisch rund. Die Frage ist jetzt, wie schnell er die letzten Stufen zum Comeback nimmt. Selbst für Seoane ist dies schwer prognostizierbar. "Ich werde die Woche abwarten, wie das Training läuft, seine Rückmeldung sehen und wie die Personalsituation sich darstellt. Man kann heute schwer sagen, wie es für das Wochenende aussieht", erklärte der Schweizer am Dienstag.

Klar ist, dass Schick für Bayer noch ein entscheidender Faktor werden soll im Kampf um einen Champions-League-Platz. Von den Langzeitverletzten - neben Schick sind dies Florian Wirtz (Kreuzbandriss), Jeremie Frimpong (Syndesmoseriss), Timothy Fosu-Mensah (Sehnenverletzung im Oberschenkel) und Amine Adli (Sehnenriss im Oberschenkel) - "ist er der einzige Spieler, der in dieser Saison noch zurückkommen kann", betont Seoane, der folglich zu Vorsicht mahnt.

"Wir sind gut beraten, ihn gut aufzubauen. Gut beraten, uns um alle Spieler zu sorgen, die wir hier haben. Das ist eine wichtige Aufgabe bis zum Ende der Saison. Wir haben personell nicht mehr den breiten Kader wie zu Beginn", sagt er und deutet damit zumindest an, dass er am Samstag gegen Hertha BSC mit Schick kein großes Risiko eingehen, ihn wohl höchstens als Einwechselspieler einplanen wird. Ist der Linksfuß doch zu bedeutend für Bayer 04, dass man einen Rückschlag so einfach verkraften könnte.

"Patrik hat die meisten Tore geschossen. Er ist ein wichtiger Bestandteil. Ich kann nicht leugnen, dass es wichtig ist, dass er wieder zurückkommt - egal, in welcher Rolle", erklärt Seoane. "Ich gehe davon aus, dass er uns noch einen wichtigen Beitrag leisten wird in den restlichen Spielen." Am Samstag wohl höchstens als Teilzeitkraft.

Stephan von Nocks

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