Bundesliga

Schick erklärt Bayers Erfolgsrezept: "Das ist das Wichtigste"

Leverkusens Torjäger spricht über das Verhältnis zwischen Team und Trainer

Schick erklärt Bayers Erfolgsrezept: "Das ist das Wichtigste"

Ziehen Hand in Hand an einem Strang: Patrik Schick und Xabi Alonso. 

Ziehen Hand in Hand an einem Strang: Patrik Schick und Xabi Alonso.  Bayer 04 Leverkusen via Getty Images

Wenn über die Gründe für den Siegeszug von Bayer 04 diskutiert wird, werden immer wieder die handfesten Argumente angeführt. Dass die Werkself auch nach 26 Pflichtspielen in dieser Saison ungeschlagen ist und derzeit mit vier Punkten Vorsprung vor dem FC Bayern München (der nächste Woche noch ein Nachholspiel gegen Union Berlin bestreiten muss) an der Tabellenspitze der Bundesliga thront, lässt sich mit Vielerlei begründen.

Mit der individuellen Klasse, die durch die exzellenten Sommereinkäufe nochmal deutlich gesteigert wurde. Mit der taktischen Flexibilität. Mit dem hohen spielerischen Reifegrad. Mit dem ausgeklügelten Ballbesitzfußball, den Trainer Xabi Alonso seinem gesamten Kader eingeimpft hat.

Trainer und Spieler im harmonischen Zusammenspiel

Aspekte, die allesamt von außen gut zu beobachten und zu analysieren sind. Aber es sind nicht die einzigen Faktoren, die Bayer 04 bislang zur Mannschaft der Saison machen. Dafür ist aus Sicht von Mittelstürmer Patrik Schick noch ein ganz anderer Punkt hautverantwortlich, der sich nicht so einfach durch Zahlen und Daten belegen lässt.

Dies verdeutlicht der tschechische Nationalspieler, als er über das Wirken von Xabi Alonso in Leverkusen spricht. "Wir haben einen sehr guten Teamgeist geschaffen, wir arbeiten alle hart. Selbst die Spieler, die nicht so viel spielen, halten den Konkurrenzkampf im Training hoch. Wir pushen uns alle gegenseitig", erklärt der 27-Jährige.

Wir glauben an das, was er macht.

Patrik Schick über Xabi Alonso

Wobei er dem spanischen Welt- und Europameister dabei wenig überraschend eine Schlüsselrolle zuordnet. Das Wissen des früheren Mittelfeldstrategen und die Fähigkeit, dieses seinen Spielern zu vermitteln, haben in Verbindung mit den auch daraus resultierenden Erfolgserlebnissen zu einem entscheidenden Effekt im Zusammenspiel zwischen der Mannschaft und dem Maestro geführt.

"Wir folgen Xabis Taktik, seinen Anweisungen. Wir glauben an das, was er macht. Wir folgen ihm in jeglicher Hinsicht. Wir vertrauen ihm alle", erklärt Schick und bewertet diese Konstellation eindeutig: "Das ist, glaube ich, das Wichtigste."

Xabi Alonsos Rotation greift

Die jüngsten Spiele haben dieses Band zwischen Team und Trainer nochmal gestärkt. Vor der Winterpause verzichtete Xabi Alonso beim 4:0 gegen den VfL Bochum auf alle fünf potenziellen Afrika-Cup-Teilnehmer, damit sich schon eine Mannschaft für den Januar einspielen konnte. Beim Wiederauftakt in Augsburg verzichtete der Trainer nicht nur gezwungenermaßen auf Edmond Tapsoba, Odilon Kossounou, Amine Adli (alle beim Afrika-Cup) sowie die verletzten Victor Boniface und Arthur, sondern ließ wegen einer drohenden Gelbsperre auch Abwehrchef Jonathan Tah vor dem nun anstehenden Topspiel bei RB Leipzig auf der Bank.

Auch die zweite Maßnahme ging beim 1:0-Sieg auf, so dass Bayer am Samstag mit der momentan stärksten Elf in Leipzig antreten kann. Zu der dann auch wieder Schick gehören wird, der in Augsburg erstmals seit Oktober 2022 nach seinen letztlich durch eine Operation im Sommer behobenen Adduktorenprobleme wieder über die volle Distanz ging.

"Jetzt habe ich 90 Minuten gespielt und mich gut gefühlt. Das war wichtig für mich. Ich bin bereit für das nächste Spiel", zeigt sich der Linksfuß zufrieden mit seinen Fortschritten. Beschwerde hatte er nach der Partie keine, allerdings war die Ermüdung aufgrund der ungewohnten Belastung („Es ist immer hart“) doch für ihn deutlich zu spüren. Am Dienstag durfte Schick („Weil ich zum ersten Mal seit langer Zeit 90 Minten gespielt habe, hatte ich ein etwas anderes Programm als die anderen“) deshalb ein paar Minuten vor den Kollegen den Trainingsplatz verlassen.

Doch auch diesen letzten Schritt zur alten Fitness möchte er jetzt schnell nehmen. "Ich erwarte, dass es in den nächsten Spielen besser wird", sagt der Angreifer, der in der Saison 202021/22 in 27 Ligaspielen insgesamt 24 Treffer erzielte. Dabei kommt ihm der jetzt noch moderate Spielplan entgegen. "Im Moment spielen wir nur einmal pro Woche. Das ist schön, weil man ziemlich viel Zeit zum Erholen hat. Es war ein anstrengendes Spiel, besonders für mich", erklärt er, "aber ich konnte 90 Minuten spielen." Ein Zustand, der für Schick über Monate alles andere als selbstverständlich war.

Stephan von Nocks

Die Bundesliga-Teilnehmer am Afrika-Cup und Asien-Cup