Bundesliga

FC Schalke 04 ärgert sich über zweites Bayern-Tor

Erst mieser Freistoß, dann taktisch nicht clever

Schalke ärgert sich über zweites Bayern-Tor

Sah gegen die Bayern einen Schalker Aufwärtstrend: Trainer Thomas Reis.

Sah gegen die Bayern einen Schalker Aufwärtstrend: Trainer Thomas Reis. IMAGO/Nordphoto

Manch einer hatte die Befürchtung, dass der FC Schalke gegen den FC Bayern böse unter die Räder kommen könnte. 0:2 klingt dann doch sehr human. Von Untergangsstimmung war nach der Niederlage gegen den Rekordmeister im Lager der Gelsenkirchener nichts zu spüren. Im Gegenteil. Der Jahresabschluss rief sogar eine Aufbruchstimmung hervor.

"Man sieht einen Aufwärtstrend", sagte etwa Tom Krauß. Der Mittelfeldspieler bezog sich dabei nicht nur auf die Leistung gegen die Bayern, sondern auch auf die drei Spiele davor unter dem neuen Trainer Thomas Reis.

Zweitschlechteste Ausbeute nach 15 Spieltagen

Die bisherige Saison-Ausbeute ist mickrig. Neun Punkte aus den ersten 15 Bundesligaspielen ist der zweitschlechteste Wert der Vereinsgeschichte vor der Abstiegssaison 2020/21 (7 Punkte). Von allen 17 Teams, die seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung 1995/96 nach 15 Spielen bei weniger als zehn Punkten standen, stiegen 15 ab. Einzig Augsburg 2012/13 und Mainz 2020/21 konnten sich noch retten. Trotzdem klingt Krauß kämpferisch, wenn er sagt: "Wir sind jetzt die Jäger."

Die Schalker müssen in der langen Winterpause einige Punkte auf ihrer Liste abarbeiten, damit die Aufholjagd gelingen kann. Personelle Verstärkungen müssen her, in den nächsten Tagen werden die Vereinsverantwortlichen ihre Köpfe zusammenstecken und mit Blick auf den finanziell bescheidenen Rahmen beraten, welche Ideen umgesetzt werden können.

Und bei aller Leidenschaft, die das Team unter Reis an den Tag legt, werden die Spieler auch die vielen Nachlässigkeiten abstellen müssen. Sie haben sich nach der Niederlage gegen den FC Bayern selbst sehr geärgert über die Entstehung des Gegentores zum 0:2. Da liefen gleich zwei Dinge schief.

Mohr zeigt sich selbstkritisch

Erstens: Tobias Mohr trat einen Freistoß aus aussichtsreicher linker Position derart mies, dass die Bayern den Ball in ihrer Gefahrenzone problemlos abfangen konnten. Schütze Mohr nannte die Szene selbstkritisch "brutal ärgerlich".

Das Manko ist nicht neu: Die Standards der Schalker, in ihrer Aufstiegssaison noch ein großes Faustpfand, sind bislang in aller Regel eine Enttäuschung. "Manchmal gibt es eine Phase, in der man blind den Ball reinschlagen kann, manchmal klappt es einfach nicht so gut", sagt Mohr und verspricht: "Da muss man weiter hart trainieren. Das werde ich auch, damit dann wieder jeder Standard wie eine Eins kommt und wir diese Stärke von uns wieder ausspielen können."

Kein taktisches Foul

Zweitens: Die Mannschaft hat es versäumt, den rasend schnellen Gegenangriff der Bayern mit einem taktischen Foul auszubremsen. Kurz am Trikot zupfen, fertig. Auch wenn es sicher nicht die feine Art und wirklich nur die allerletzte Lösung ist. "Den Konter muss man einfach unterbinden, da verhalten wir uns nicht gut", sagte Reis.

Vielleicht waren die Schalker generell zu brav in der Begegnung mit den Bayern. Schiedsrichter Felix Zwayer musste in der gesamten Partie keine einzige Gelbe Karte verteilen.

Toni Lieto

Thomas Reis

Reis mit Ansage: "Sind ab sofort der Jäger"

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