Bundesliga

Nürnbergs Edgar Salli: "Die Bundesliga sollte mir liegen" - Kameruns Nationalspieler hofft auf mehr Räume als in Liga zwei

Nürnbergs Wirbelwind hofft auf mehr Räume

Salli: "Die Bundesliga sollte mir liegen"

Nürnbergs Edgar Salli hofft darauf, seine Stärken in der Bundesliga besser einbringen zu können.

Nürnbergs Edgar Salli hofft darauf, seine Stärken in der Bundesliga besser einbringen zu können. Getty Images

Wenn das mal kein gutes Omen für Edgar Salli ist. Die quirlige, schnelle Offensivkraft des 1. FCN hat für das erste Tor des Aufsteigers in der Saison 2018/19 gesorgt. Gut, es war nur im ersten Testspiel, und es war nur im Duell mit einem Fünftligisten, und doch soll besagter Treffer einer mit Symbolkraft werden. Zumal es beim 5:2 über den Bayernligisten FSV Erlangen-Bruck nicht nur das erste Tor war, sondern ein sehenswertes, weil technisch stark und clever gemacht: Mit viel Übersicht und Ruhe lupfte der 35-malige Nationalspieler Kameruns den Ball über den Keeper in die Maschen. Ausgerechnet Salli, jener Mann, der in den vergangenen zwei Spielzeiten beim Club eines nicht ins Schaufenster stellen konnte: Abschlussqualitäten.

In 41 Zweitliga-Einsätzen gelangen ihm für die Franken insgesamt drei Tore und drei Assists, in der jüngst abgelaufenen Spielzeit hat er zum Aufstieg ein Tor und zwei Vorlagen beigesteuert. Nur, sei angefügt, denn Chancen hatte er genügend, seine Quote nach oben zu schrauben. Mal schoss er überhastet, mal zu spät und mal fehlte ihm auch das notwendige Quäntchen Glück - bei den Nürnberger Fans hatte er einen schweren Stand, dabei war er unmittelbar nach seiner Verpflichtung im Sommer 2016 noch drauf und dran, neuer Publikumsliebling zu werden.

Spielersteckbrief Salli
Salli

Salli Edgar

Trainersteckbrief Köllner
Köllner

Köllner Michael

Schwer zu fassen für den Gegner - manchmal aber auch für die Mitspieler

Doch als sich dessen spektakuläre, unorthodoxe Spielweise häufig mehr und mehr als brotlos erwies, wendete sich das Blatt. Und zwar so sehr, dass sich Trainer Michael Köllner des Öfteren genötigt sah, Sallis Aufstellung öffentlich zu verteidigen: "Er ist ganz wichtig für uns, weil er etwas hat, was andere nicht haben." Dabei spielte er auf das enorme Tempo des 25-Jährigen wie auch auf dessen Unberechenbarkeit an. Schwer zu fassen war er in der Tat für den Gegner, mitunter aber auch für die eigenen Mitspieler. Er kann eine gegnerische Abwehr durcheinanderwirbeln, bei seinen Tempodribblings klebt ihm der Ball mitunter am Fuß, als hätte er sich Pattex an seine Kickstiefel geschmiert. Mitunter aber macht er auch beste Angriffe zunichte, weil ihm der Ball urplötzlich ungeschickt wie weit vom Fuß springt.

Mehr Räume: Salli kommt wieder ins Spiel

Er hatte es allerdings auch schwer in der 2. Liga. Räume, die für seine Spielweise so wichtig sind, gab es kaum, der FCN traf in der Regel auf tiefstehende Gegner, die er mit geduldigem Passspiel müde zu spielen hatte. In der Bundesliga wird sich dies nun ändern, auch wenn der 1. FCN seinem auf Ballbesitz basierenden Spielstil treu bleiben will. Allerdings betont auch der Trainer, dass das schnelle Umschalten bei Ballgewinn für seine Elf an Bedeutung gewinnen wird. Und er rechnet auch damit, dass der Aufsteiger mehr Räume bekommen wird. Womit wiederum Salli ins Spiel kommt. Die FCN-Verantwortlichen gehen davon aus, dass der 1-70-Meter-Mann gerade in der Bundesliga seine Stärken besser zu Geltung bringen kann und er somit in seiner dritten Spielzeit für den Club deutlich an Wert gewinnen wird. Der Kameruner, dessen Vertrag im Sommer 2019 ausläuft, sieht dies ebenso: "Die Bundesliga sollte mir liegen." So gesehen ist sein persönlicher Auftakt schon mal ein gelungener gewesen.

Christian Biechele

Die Sommer-Neuzugänge der Bundesligisten