Bundesliga

Salihamidzic: "Null Komma null" Verständnis für Lewandowski

Bayern-Sportvorstand räumt Fehler bei Alaba ein

Salihamidzic: "Null Komma null" Verständnis für Lewandowski

Erfüllte seine Verträge als Profi stets: Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Erfüllte seine Verträge als Profi stets: Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. IMAGO/Ulrich Wagner

Mit seinem Wechsel zum FC Barcelona hat Robert Lewandowski seinen Willen bekommen. Weil er trotz 2023 auslaufenden Vertrags noch stattliche 45 Millionen Euro einbringt, spricht sogar Trainer Julian Nagelsmann, der nun ein rund 40 Tore großes Loch stopfen muss, von einem "guten Geschäft für Bayern München".

Die Art und Weise, wie Lewandowski öffentlich Druck auf seinen langjährigen Arbeitgeber ausübte, gefiel den Verantwortlichen des Rekordmeisters aber überhaupt nicht. In einem Interview mit dem "Zeit-Magazin", das am Donnerstag erscheint, aber bereits am 13. Juni geführt wurde, findet Hasan Salihamidzic klare Worte.

"Ich hätte das als Spieler intern geklärt und meinen Vertrag erfüllt"

Auf die Frage, ob er verstehen könne, dass Lewandowski trotz laufenden Vertrags einfach wegwill, antwortet der Bayern-Sportvorstand: "Nein. Wirklich null Komma null - und das nicht nur, weil ich alle meine Verträge als Spieler selbstverständlich erfüllt habe." Auch er habe erlebt, dass der Fußball "manchmal ein hartes Geschäft" sei. Aber: "Ich hätte das als Spieler intern und für mich geklärt und meinen Vertrag erfüllt."

"Wertschätzung ist keine Einbahnstraße", so Salihamidzic, der seinerseits in diesem Sommer in Sadio Mané (Liverpool) und Ryan Gravenberch (Ajax) zwei Spieler ein Jahr vor Vertragsende nach München lockte. "Beide Seiten müssen sie aufbringen."

Einigermaßen geräuschvoll, wenn auch unter anderen vertraglichen Vorzeichen, war vor einem Jahr schon David Alabas Abschied vom FCB abgelaufen. Die Verhandlungen mit dem Österreicher und dessen Beratern waren damals an unterschiedlichen finanziellen Vorstellungen gescheitert. Im Rückblick bereut Salihamidzic zumindest eine Sache.

Salihamidzic räumt Alaba-Fehler ein: "Das hätte vielleicht nicht sein müssen"

"Aufsichtsrat und Vorstand des FC Bayern wollten den Vertrag mit David Alaba verlängern. Wir haben ihm aus unserer Sicht sehr viel Geld geboten. Es kam zu einem Treffen mit Davids Beratern, und wir haben der Alaba-Seite ein Ultimatum gestellt: Bis zu diesem Zeitpunkt, sagten wir, müsse David sich entscheiden. Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Das hätte vielleicht nicht sein müssen, einem so verdienten Spieler, wie David einer war, eine Deadline zu setzen", sagt Salihamidzic.

"Ich kann unsere Position, Stärke demonstrieren zu wollen, immer noch gut verstehen, aber das Alaba-Thema würde ich versuchen, heute anders zu lösen", räumt er ein. "Das hätte aber nicht bedeutet, dass David bei uns geblieben wäre, weil die finanziellen Vorstellungen empfindlich auseinanderlagen."

Am Ende wurde Alaba bei Real Madrid Abwehrchef - eine Rolle, die bei Bayern nach einem Jahr Vakanz nun Matthijs de Ligt ausfüllen soll.

jpe