Bundesliga

FC Bayern: Sportvorstan Salihamidzic kritisiert Leroy Sané

Bayerns Sportvorstand über den schwächelnden Offensivspieler

Salihamidzic kritisiert Sané: "Wir sprechen immer von Potenzial …"

Skepsis: Leroy Sané (li.) und Hasan Salihamidzic.

Skepsis: Leroy Sané (li.) und Hasan Salihamidzic. imago images/kolbert-press

Schnell sprintete Leroy Sané über den Rasen der Allianz-Arena, schneller als zuletzt. Nur war das Spiel, der letzte Sieg zur Meisterschaft, da längst schon beendet. Sané, der gegen Dortmund 81 Minuten auf der Bank gesessen hatte, zeigte erst, als er vor einer Bierdusche flüchtete, wie schnell er dann ja doch sein kann.

Während des Spiels, also dann, wenn es zählt, war von diesem Sané in den vergangenen zwei Monaten kaum etwas zu sehen. An eine starke Hinrunde knüpfte der Nationalspieler im Januar und Anfang Februar noch an, dann ging es fast konstant bergab. Und in München zucken sie mit den Schultern, wenn - mal wieder - die Frage kommt, wohin der Hinrunden-Sané verschwunden ist.

Julian Nagelsmann "weiß es nicht genau", wie er es Donnerstag, vor dem 3:1 gegen den BVB, sagte. "Schwer zu sagen" fand es Hasan Salihamidzic am Sonntag bei "Sky 90". "Leroy ist ein unheimlich talentierter junger Mann, der alles hat. Er ist sauschnell, kann dribbeln und hat die mentale Stärke." Und hat das, mit einer kurzen Ausnahme beim 7:1 gegen Salzburg, schon lange nicht mehr gezeigt.

Als Sané am Ostersonntag in Bielefeld eingewechselt wurde, strahlte er so wenig Energie aus, dass es Jamal Musiala - mal wieder - leicht fiel, seinen Kollegen in den Schatten zu stellen. Die Körpersprache, mit der Sané aktuell über den Platz schleicht, erinnert an seine schlechtesten Tage der vergangenen Debütsaison im FCB-Dress. "Wenn er die Körperspannung nicht hat, gefällt mir das einfach nicht", kritisiert Salihamidzic deutlich. "Das ist genau das, was ich als Verantwortlicher nicht möchte."

Natürlich habe er mehrfach mit Sané gesprochen, betont der Sportvorstand. Und wenn Sané dann das Büro verlasse, "habe ich das Gefühl, jetzt knallt es". Tut es aber nicht. "Wir sprechen immer von Potenzial … Potenzial möchte ich auf dem Platz sehen. Wenn man ihm das einmal sagt, zweimal sagt, dreimal sagt, auf verschiedene Art und Weisen; einmal streicheln, einmal vielleicht deutlicher, beim dritten Mal vielleicht noch deutlicher sagen, dann wieder mal streicheln. Dann muss es auf dem Platz knallen, und das erwarten wir alle von ihm. Nicht nur wir in der Führungsetage, sondern auch der Trainer. Die Mannschaft erwartet von Leroy, dass er explodiert, dass er im Training und im Spiel Gas gibt."

Salihamdzic stellt klar: "Er ist kein junger Spieler mehr, er ist ein Mann geworden. Jetzt wollen wir auch das zurück, was er an Wertschätzung vom Klub bekommt. Dafür ist er im Spiel selbst verantwortlich."

Mario Krischel

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