Bundesliga

Salifou über seine Verletzung, Risiko-Pässe und Pogba

Werder-Neuzugang ausgebremst: "Bringt nichts, traurig zu sein"

Salifou über seine Verletzung, Risiko-Pässe und Pogba

Verpasst einen wichtigen Teil der Werder-Vorbereitung: Dikeni Salifou.

Verpasst einen wichtigen Teil der Werder-Vorbereitung: Dikeni Salifou. picture alliance / nordphoto GmbH / Kokenge

Das bevorstehende Trainingslager im Zillertal wird Salifou damit ebenfalls verpassen. "Das ist natürlich bitter für Dikeni, dass er gerade diesen wichtigen Teil der Vorbereitung verpasst", sagte Bremens Cheftrainer Ole Werner. Am Donnerstag reist der Bundesliga-Aufsteiger nach Österreich, der Neuzugang, der aus der U 19 des FC Augsburg verpflichtet wurde, wird die Reha in Bremen absolvieren. "Ich habe hier optimale Bedingungen, viele Physios und Ärzte. Hier arbeite ich an meinem Comeback, mehr kann ich gerade nicht machen."

Einen Tag nach der 1:3-Testspielniederlage am Samstag gegen den VfB Oldenburg klagte der Mittelfeldspieler über muskuläre Probleme, die sich im Anschluss an eine MRT-Untersuchung als eine Verletzung im Adduktorenbereich herausstellten. "Wie lange das dauert, kann ich nicht sagen", so der 19-Jährige, "aber ein paar Wochen werde ich schon brauchen, um wieder fit zu werden".

Salifou: "Das war und ist mein Ziel"

In Augsburg kam er zuvor noch nicht zu seinem Profidebüt in der Bundesliga und auch in Bremen wurde er durch die Verletzung erst einmal ausgebremst. "Es ist sehr schmerzhaft, weil ich mir viel vorgenommen habe und jetzt erstmal fehlen werde. Aber es bringt halt nichts, traurig zu sein." Trotz des Rückschlags behält Salifou seinen Plan vor Augen: "Ich wollte mich empfehlen, damit der Trainer sieht: Der Junge gibt Gas und der ist eine Option. Das war und ist mein Ziel."

Der Jung-Profi ist überzeugt, "dass ich mich hier mit meinen Fähigkeiten durchsetzen kann" und er erläutert auch, warum seine Wahl letztlich auf Werder als neuer Klub gefallen ist - nämlich wegen seiner Position: "Ich habe gesehen, dass Bremen hier unterbesetzt war, einen klassischen Sechser gab es nicht. Und ich glaube, ich habe Fähigkeiten, die manche nicht haben."

U19-Trainer riet ihm zu Jorginho

Salifou interpretiere die Rolle vor der Abwehrreihe eher dynamisch, sagt er, "ich komme über mein Tempo". Zweikampfstark und in der Luft "relativ gut", das sind weitere Attribute, die er sich zuschreibt. Und der 1,91-Meter-Mann will mutig spielen - auch wenn das wie am vergangenen Samstag durchaus mal in einem haarsträubenden Fehlpass ins Seitenaus mündet: "Ich traue mich schon ab und zu mal, nach vorne zu gehen oder einen Risiko-Pass zu spielen. Ich bin ja noch jung, muss weiter lernen - und wenn du dich das nicht traust, kommst du auch nicht weiter."

Es gebe gleich mehrere Spieler, an denen sich Salifou orientiert. "Mein Idol ist Paul Pogba, er ist ein Weltklassespieler, hat eine unglaubliche Übersicht - was der für Pässe spielt… Von der Statur ist er mir sehr ähnlich." Und dann ist da noch der italienische Nationalspieler Jorginho, der ihm gefällt: "Wie er sich bewegt und immer anspielbar ist." Sein U-19-Trainer in Augsburg habe ihm explizit empfohlen, "dass ich mir ihn mal anschaue". Noch ist es ein weiter Weg bis dahin, das weiß auch Salifou: "Ich werde ein bisschen Zeit brauchen." Das gilt vor allem erst einmal für sein Comeback.

Tim Lüddecke

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