2. Bundesliga

Saad ist St. Paulis Derby-Gewinner

Der Neuling aus der Regionalliga erzielte gegen den HSV sein erstes Profitor

Saad ist St. Paulis Derby-Gewinner

St. Paulis Elias Saad bejubelt sein erstes Profitor - ausgerechnet im Derby.

St. Paulis Elias Saad bejubelt sein erstes Profitor - ausgerechnet im Derby. IMAGO/KBS-Picture

Gegen Braunschweig (1:2) sammelte Elias Saad seine ersten Zweitligaminuten, eine Woche darauf beim HSV kam er schon nach knapp einer Stunde - und traf beim 3:4-Spektakel. Der 24-jährige Winter-Neuling aus der Regionalliga ist St. Paulis Derby-Gewinner.

"Es überwiegt natürlich die Enttäuschung"

Im Winter hatte Andreas Bornemann den Flügelstürmer von Eintracht Norderstedt verpflichtet, weil der Sportchef in dem Tempodribbler besondere Anlagen sah und sieht. Diese durfte der gebürtige Hamburger während der St. Paulianer Siegesserie lediglich in Einsätzen für das Regionalligateam nachweisen, über das Training aber gelang die Annäherung an das Profi-Niveau. Im Derby war er mit dem Moment seiner Einwechslung ein belebendes Element, nicht nur wegen seines Tores. Ein Derby in seiner Geburtsstadt zu spielen, verrät er, sei von kleinauf sein Traum gewesen. "Dann auch noch ein Tor zu schießen, ist sehr besonders." Und doch fühlt er sich nicht wie ein Sieger: "Es überwiegt natürlich die Enttäuschung." Weil die Niederlage vom Freitag gleichbedeutend mit dem Ende der zarten Aufstiegshoffnungen ist. Und doch könnte das Derby für Saad den Startschuss markiert haben.

Ich habe noch nie erlebt, dass zu viele Lobeshymnen einem jungen Spieler gut tun.

Fabian Hürzeler

"Ich denke schon, dass ich jetzt auf dem Niveau mithalten kann", sagt der Flügelstürmer aus dem Stadtteil Wilhelmsburg. "Ich muss weiter Gas geben und hoffen, aber der Trainer muss am Ende entscheiden." Der ist mit der Entwicklung von Saad seit dessen Ankunft auf St. Pauli grundsätzlich zufrieden, bremst aber noch. "Wenn er reinkommt, dann zeigt er auch gute Leistungen", sagt Fabian Hürzeler, "aber Elias ist ein sehr junger Spieler, der aus der 4. Liga kommt, und ich habe noch nie erlebt, dass zu viele Lobeshymnen einem jungen Spieler gut tun."

Deshalb rückt der Coach für den Youngster weiter Arbeit in den Mittelpunkt. "Harte Arbeit", erklärt Hürzeler, fordere er ein, "und irgendwann wird er belohnt." Zumindest ein deutlicher Annäherungsprozess ist längst erfolgt. Und nach der Rolle als Derby-Gewinner bei der Niederlage, seiner zweiten im zweiten Zweitligaspiel, will Saad am kommenden Samstag gegen Arminia Bielefeld möglichst auch mal ein richtiger Sieger auf ganzer Linie sein.

Sebastian Wolff

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