Bundesliga

Rummenigge zum Abschied: "Inzwischen spüre ich, dass Kahn bereit ist"

kicker exklusiv

Rummenigge zum Abschied: "Inzwischen spüre ich, dass Kahn bereit ist"

Kann den Verein mit einem guten Gefühl übergeben: Karl-Heinz Rummenigge.

Kann den Verein mit einem guten Gefühl übergeben: Karl-Heinz Rummenigge. Getty Images

Das erklärt der 65-Jährige unter anderem im großen kicker-Interview (aktuelle Donnerstagsausgabe und hier im eMagazine). Es seien sportliche und strukturelle Gründe ausschlaggebend gewesen. "Diese sieben Titel seit Juni 2020, die lassen sich nun mal schlecht toppen. Das ist das Eine", sagt der Noch-Boss.

"Zum anderen geht es um das Verantwortungsbewusstsein, was die Nachfolge betrifft. Inzwischen spüre ich, dass Oliver Kahn bereit ist", so Rummenigge weiter: "Wir haben eine lange Transitphase hinter uns, weil wir in der überaus glücklichen Lage waren, frühzeitig die Weichen für die Zukunft des Vereins zu stellen. Viele Unternehmen haben große Probleme, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Wir haben ihn nicht nur frühzeitig gewinnen können, wir konnten ihm auch die Zeit geben, den Verein aus der Führungsperspektive heraus kennen zu lernen. Er kannte ihn natürlich als sehr erfolgreicher Spieler, aber - und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen - im zweiten Stock ändert sich die Arbeitsweise natürlich. Es ist für mich persönlich ein sehr gutes Gefühl, dass ich den Verein in gute Hände übergeben kann."

Ich bin äußerst irritiert, dass die Rückkehr-Konzepte für die Zuschauer nicht analog zu den Inzidenzwerten vorangetrieben werden.

Karl-Heinz Rummenigge

Rummenigge scheint zuversichtlich in die Bayern-Zukunft zu gucken. Was ihn derzeit allerdings etwas stört, ist die mangelnde Wiederbelebung der Stadien. Zwar habe der Fußball in Deutschland dank der Unterstützung von Politik und TV-Sendern "das Überleben der Liga" gesichert, so der FCB-CEO: "Jetzt allerdings bin ich äußerst irritiert, dass die Rückkehr-Konzepte für die Zuschauer nicht analog zu den Inzidenzwerten vorangetrieben werden. Aktuell liegt der Inzidenzwert in München beispielsweise unter 30, da müssen wir über größere Zuschauerzahlen auch offen diskutieren."

Die Bundesliga war im Mai 2020 die Erste, die wieder den Betrieb aufgenommen hat, aber wir sind offenbar die Letzten, die wieder Zuschauer bekommen.

Karl-Heinz Rummenigge

Schließlich, betont Rummenigge, "war die Bundesliga im Mai 2020 die Erste, die wieder den Betrieb aufgenommen hat, aber wir sind offenbar die Letzten, die wieder Zuschauer bekommen. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Ich war am Samstag in Porto beim Champions-League-Finale. Es war eine super Atmosphäre dank der Fans, die zum Glück wieder dabei sein durften. Fußball mit Fans ist einfach schöner, spannender und emotionaler, aber das ist ja nun kein Geheimnis."

In der aktuellen Donnerstagsausgabe des kicker (und hier im eMagazine) lesen Sie das komplette Interview, indem Rummenigge über Flick, Nagelsmann und Beckenbauer spricht und darüber hinaus erklärt, worin die Gefahren für den Fußball liegen, wieso eine Super League "gar nicht super" wäre, warum er für Gehaltsobergrenzen plädiert, weshalb ihm der Turbokapitalismus Sorgen bereitet und welche Kritik er an einem Spielerberater äußert.

Georg Holzner