Bundesliga

Rummenigge über Struth: "Aus kleinen Brötchen wurden ausgewachsene Baguettes"

Bayern-Boss über Gehaltsobergrenzen und Deckelung der Beraterhonorare

Rummenigge über Struth: "Aus kleinen Brötchen wurden ausgewachsene Baguettes"

Nicht einfach: Karl-Heinz Rummenigge (re.) sprach auch über die Verhandlungen bei Dayot Upamecano.

Nicht einfach: Karl-Heinz Rummenigge (re.) sprach auch über die Verhandlungen bei Dayot Upamecano. imago images

Die Idee einer europaweiten Elite-Liga, wie sie Klubs aus England, Spanien und Italien vorangetrieben hatten, komme für Karl-Heinz Rummenigge erstmal nicht infrage. "Diese Form der Super League ist vom Tisch. Und eine rein wirtschaftlich orientierte Liga von Abtrünnigen hilft niemandem", so der Noch-Vorstandsboss des FC Bayern: "Sie mag einer finanziellen Motivation dienen, aber es gibt viel mehr zu verlieren als zu gewinnen, zumal wir alle die globale Fußballpyramide und die Konsequenzen unserer Entscheidungen berücksichtigen müssen. Wir müssen das Öko-System Fußball schützen."

Wir brauchen keine Spekulanten, die über den Fußball herfallen.

Karl-Heinz Rummenigge

Die Frage ist: Wie? "Wir brauchen einen Kulturwandel, hin zu mehr Rationalität und weg von einem völlig überhitzten, emotionalisierten Markt", erklärt der 65-Jährige weiter: "Wir müssen an die Zukunft denken und das im Sinne der Nachhaltigkeit. Wir brauchen keine Spekulanten, die über den Fußball herfallen, sondern tragfähige, solidarische, wirtschaftliche Konzepte. Wir dürfen einen Grundpfeiler unseres Fußballs nicht zerstören: die Solidarität. Die Starken müssen die Schwachen mittragen, sonst funktioniert es nicht. Das gilt auch für die Berater."

Was Rummenigge meint? "Ich erinnere mich noch genau, wie Volker Struth zu Beginn der Pandemie gesagt hat, man müsse in Zukunft kleinere Brötchen backen", so der FCB-CEO: "Das war eine bemerkenswerte Aussage. Bei den Verhandlungen zu Upamecano wurden daraus aber schnell eher wieder ausgewachsene Baguettes." Rummenigge empfiehlt ohnehin: "Wir müssen seriös und fundiert über Gehaltsobergrenzen und die Deckelung der Beraterhonorare sprechen."

In der aktuellen Donnerstagsausgabe des kicker (und hier im eMagazine) lesen Sie das komplette Interview, in dem Rummenigge über Flick, Nagelsmann und Beckenbauer spricht, die verlangsamte Rückkehr von Zuschauern in die Stadien kritisiert und darüber hinaus erklärt, worin die Gefahren für den Fußball liegen, weshalb ihm der Turbokapitalismus Sorgen bereitet, warum viele südeuropäische Vereine bereits "SOS funken".

Georg Holzner

Sechs Klubs dabei: Die kicker-Elf der Saison 2020/21