Bundesliga

Schalke 04 bestätigt: Christian Gross neuer Trainer der Königsblauen

Schweizer kehrt in die Bundesliga zurück

Rücktritt vom Rücktritt: Gross offiziell neuer Schalke-Trainer

Zurück auf der Trainerbank: Christian Gross.

Zurück auf der Trainerbank: Christian Gross. picture alliance

"Ich habe mich entschieden, dass ich grundsätzlich aufhöre mit dem Coaching", hatte Christian Gross erst im vergangenen Mai gesagt - stattdessen übernimmt er jetzt einen Trainerjob, der es in sich hat: Der 66-Jährige kehrt bei Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04 doch noch einmal ins Trainergeschäft und in die Bundesliga zurück. Am Tag vor Weihnachten war die Meldung bereits durchgesickert.

"Für Schalke 04 geht es in den nächsten fünf Monaten ausschließlich darum, den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga zu schaffen. Christian Gross hat sowohl in Deutschland als auch in England bewiesen, dass er schwierige Missionen dieser Art erfolgreich gestalten kann", wird Jochen Schneider, Vorstand Sport und Kommunikation, zitiert. "Christian Gross wird die Mannschaft mit klarer Linie und einer unmissverständlichen Erwartungshaltung auf den richtigen Weg bringen, davon sind wir überzeugt."

Gross, der nach David Wagner, Manuel Baum und Huub Stevens bereits der vierte Schalke-Trainer in dieser Saison ist, hatte bis Februar zum bereits dritten Mal seit 2014 Al-Ahli in Saudi-Arabien trainiert, dazwischen Ägyptens Spitzenklub Zamalek (2018/19). Seine bisher letzte Trainerstation in Europa liegt schon fast neun Jahre zurück (Young Boys Bern, 2011/12).

Ich will den Ehrgeiz der Spieler in jeder Sekunde spüren.

Christian Gross

Davor hatte Gross in einem zehnmonatigen Intermezzo den VfB Stuttgart erst mit einem herausragenden Punkteschnitt (2,26) aus dem Tabellenkeller in die Europa League geführt, um dann nach einem Fehlstart in die Saison 2010/11 entlassen zu werden. Rund zehn Jahre später übernimmt er bei den chronisch sieglosen Schalkern seinen zweiten Bundesligajob - unter Schneider, der damals als VfB-Sportdirektor fungiert hatte.

Gross will "ziel- und resultatorientiert arbeiten"

Das Trainerteam komplettieren werden die bisherigen Assistenten Onur Cinel, Naldo, Matthias Kreutzer sowie Simon Henzler als Verantwortlicher für die Torhüter. Gross unterschrieb am Sonntag einen Vertrag bis zum Saisonende. Er selbst hat eine klare Vorstellung, wie das Ziel Klassenerhalt realisiert werden soll: "Wir müssen ziel- und resultatorientiert arbeiten. Ich will den Ehrgeiz der Spieler in jeder Sekunde spüren. Wir brauchen in und um die Mannschaft herum eine positive Grundhaltung, um wieder erfolgreich zu sein. Ich werde alles dafür geben, damit wir unser Ziel gemeinsam erreichen werden."

Seine größten Erfolge feierte Gross mit dem FC Basel, den er zwischen 2002 und 2008 je viermal zu Meisterschaft und Pokalsieg führte. Bei den Tottenham Hotspur war er 1997/98 der erste Schweizer Trainer der Premier League.

Als er im Mai nach 32 Jahren das Ende seiner Trainerkarriere verkündet hatte, hatte sich Gross ein Hintertürchen offen gelassen. "Sag niemals nie", lauteten seine Worte im "SRF", ein Engagement als Nationaltrainer, etwa in Saudi-Arabien, könnte ihn noch reizen. Stattdessen ist er jetzt Schalkes großer Hoffnungsträger.

Lesen Sie zu diesem Thema auch einen Kommentar von kicker-Reporter Toni Lieto: Gross ist Schalkes und Schneiders letzte Chance

jpe

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