Bundesliga

Union Berlin: Benedict Hollerbach empfiehlt sich für mehr

Union-Neuzugang gleich gefordert

"Rotzfrecher" Hollerbach empfiehlt sich für mehr

14 Tore und fünf Vorlagen in der vergangenen Drittliga-Saison für Wiesbaden: Benedict Hollerbach.

14 Tore und fünf Vorlagen in der vergangenen Drittliga-Saison für Wiesbaden: Benedict Hollerbach. IMAGO/Matthias Koch

Aus dem Trainingslager in Bramberg/Österreich berichtet Jannis Klimburg

Gleich bei der ersten Trainingseinheit während einer Übung nahm Trainer Urs Fischer Zugang Benedict Hollerbach zur Seite, um ihm ein paar taktische Feinheiten zu erklären. In dem Fall ging es um die richtige Positionierung im Rückzugsverhalten. Es machte den Eindruck, als würde die Neuverpflichtung von Wehen Wiesbaden diese Ratschläge gleich verinnerlichen und umsetzen.

Den Fans so richtig präsentieren konnte sich der 22-Jährige bei der genannten Einheit am Donnerstag nicht. Dafür stand er zu selten im Mittelpunkt, auch wenn er hier schon einige Torschüsse unter leichtem Applaus der Anhänger einnetzte. Aber am Freitag im Testspiel gegen Pafos FC (1:2) war es dann so weit. Hollerbach durfte 25 Minuten auflaufen. Die ersten Eindrücke: durchaus vielversprechend. Der schnelle Stürmer war sich für keinen Weg zu schade, ackerte viel mit nach hinten und stellte seine Dribbelkünste phasenweise zur Schau. Auch wenn der große Ertrag ausblieb.

Er ist rotzfrech, manchmal übertreibt er es noch ein wenig. Da geht es um Effizienz.

Urs Fischer über Hollerbach

"Das ist ein guter Junge. Er gibt Vollgas, soll aber auch erstmal richtig reinkommen", sagte Teamkollege Dominique Heintz. "Er wird jetzt alles aufsaugen, geben wir ihm mal ein bisschen Zeit dafür." Viel Zeit zum Ankommen hatte er nicht. Beim zweiten Testspiel gegen Udinese Calcio (1:0) sollte Hollerbach erst später ins Rennen geschickt werden, doch aufgrund einer Verletzung von Lucas Tousart (Fischer: "Wir werden ein Bild machen und dann schauen wir") wurde der gebürtige Starnberger gleich nach 30 Minuten ins kalte Wasser geworfen.

Und gegen den italienischen Erstligisten kamen seine Qualitäten nochmals besser zur Geltung. "Er ist ein aggressiver, schneller Spieler", beschrieb ihn Vize-Kapitän Rani Khedira. Fischer attestierte dem Angreifer eine ordentliche Vorstellung. "Er war ein Unruheherd, hat immer wieder provoziert und die Tiefe attackiert", so der 57-Jährige, der außerdem sagte: "Er ist rotzfrech, manchmal übertreibt er es noch ein wenig. Da geht es um Effizienz."

Große Konkurrenz im Union-Angriff

So gesehen ist Hollerbach ein Spielertyp, den Union Berlin in der Form lange nicht im Aufgebot stehen hatte. Auf der einen Seite schnell und dribbelstark, auf der anderen Seite aber auch quirlig und giftig in den Zweikämpfen - mit der nötigen Portion Aggressivität. Dennoch ist die Konkurrenz gerade in der vordersten Abteilung riesengroß. Wenn der Kader so zusammenbleibt, scheinen Kevin Behrens und Sheraldo Becker - das Traumduo der Rückserie - die beiden Startplätze im Sturm innezuhaben.

Doch in der Vorbereitung geht es unter anderem darum, sich im Ranking nach oben zu schieben, um in den Pflichtspielen dann vielleicht als Joker eingesetzt zu werden. Wer steht in der Stürmer-Hierarchie auf Platz 3 und 4? Da hat Hollerbach als Neuankömmling zumindest schon einen kleinen Schritt nach vorn gemacht.

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