Bundesliga

Roter Stern lockt Dragovic - alles hängt an Bayer

Belgrad versucht Leverkusens Verteidiger im Winter zu verpflichten

Roter Stern lockt Dragovic - alles hängt an Bayer

Der österreichische Nationalspieler Aleksandar Dragovic könnte Bayer Leverkusen im Winter verlassen.

Der österreichische Nationalspieler Aleksandar Dragovic könnte Bayer Leverkusen im Winter verlassen. imago images

Auch in dieser Saison ist Aleksandar Dragovic in Leverkusen nur als Alternative gefragt, kam mal als Einwechselspieler für Rechtsverteidiger Lars Bender oder in der Europa League zum Einsatz, wenn Peter Bosz seine A-Elf zum großen Teilen schonte. Zu wenig für den Österreicher, der seinen Platz im Nationalteam behaupten möchte. Deshalb strebt der Innenverteidiger im Winter einen Wechsel zu Roter Stern Belgrad an. Dieser hängt in erster Linie am grünen Licht von Bayer 04.

Noch weiß niemand, ob und in welcher Form die als paneuropäisches Turnier geplante EURO 2020 im kommenden Sommer wirklich ausgetragen wird. Doch wenn das kontinentale Großereignis steigen sollte, möchte Aleksandar Dragovic bei diesem eine tragende Rolle für die Nationalmannschaft Österreichs spielen. Und dafür benötigt er regelmäßige Einsätze im Klub, die er bei Bayer 04 nicht bekommt.

Dragovic zu finanziellen Einbußen bereit

Team Austria ist ein Aspekt, der Dragovic zu einem Wechsel tendieren lässt. Die Sehnsucht, wieder Spaß am Spiel und längerfristige Rückendeckung zu bekommen ein anderer. Dafür ist der 29-Jährige, dessen Vertrag im Sommer 2021 ausläuft, auch zu erheblichen finanziellen Abstrichen bereit. Und dies ist auch notwendig, wenn sein Wechsel zu Roter Stern Belgrad Realität werden soll.

Für den Österreicher mit serbischen Wurzeln stellt die Aussicht, bei Roter Stern zu spielen, zumindest emotional einen großen Reiz dar. Stammt Dragovics Großvater doch aus Belgrad, ist glühender Roter-Stern-Anhänger und für den Nationalspieler die wichtigste Bezugsperson in seiner sportlichen Karriere. Als Jugendspieler wurde Dragovic von seinem Opa zu jedem Training und Spiel der Wiener Austria gebracht, der ihn auch auf seinen Profi-Stationen begleitete.

Bereits im Sommer fragte Roter Stern wegen Dragovic an

Klar ist: Sowohl der serbische Traditionsklub als auch Leverkusens Innenverteidiger sind an einem Wechsel im Winter interessiert. Schon im Sommer buhlte Roter Stern um Dragovic, doch damals scheiterte der Transfer, auch weil Bayer irgendwann den Spieler nicht mehr abgeben wollte. Zuvor hatte Dragovic einen Wechsel zu Trabzonspor in die Türkei abgelehnt, von denen im Sommer ein konkretes Angebot an den Österreicher und seinen aktuellen Klub vorlag. Das Gesamtpaket hatte den Abwehrspieler aber nicht restlos überzeugt.

Denn damals hatte Dragovic auch noch die Hoffnung, dass sich seine Situation in Leverkusen auch, aber nicht nur durch den möglichen Abgang von Konkurrenten wie Jonathan Tah verbessern könnte. Doch diese Hoffnung hat sich erledigt. Dragovic, der in der aktuellen Spielzeit nur in der Europa League zu zwei Startelfeinsätzen kam und in der Liga insgesamt magere 62 Minuten als Einwechselspieler mitwirken durfte, ist weiterhin weit von einem Stammplatz entfernt.

Nur noch in der anstehenden Wechselperiode könnte Bayer eine Ablöse erzielen

Ob der Wechsel klappt, wird am Ende einzig und allein von Bayer 04 abhängen. Automatisch die Freigabe erteilen wird der Klub dem Abwehrspieler nicht. "Wir geben im Winter nur jemanden ab, wenn es die Kadersituation hergibt. Wir planen Drago erstmal für die ganze Saison ein", erklärt Sportdirektor Simon Rolfes. Ob der 2018 für 17 Millionen Euro Ablöse nach Leverkusen gekommene Profi gehen darf, hängt also auch davon ab, wie sich die Situation mit Verletzten und bei anderen Wechselkandidaten wie Defensiv-Allrounder Tin Jedvaj entwickelt, der ebenfalls vor dem EURO Spielpraxis benötigt. Dragovics Vorteil: Anders als für den Kroaten, dessen Vertrag noch bis 2023 läuft, kann Bayer für ihn im Winter letztmals eine Ablöse kassieren. Bei Interessenten wie Belgrad allerdings auch nur eine geringe.

Stephan von Nocks

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